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Nachhaltigkeit nachhaltig kommunizieren

von Viola Siart-Jantzen
9 Minuten lesen
Die richtige Kommunikation über Nachhaltigkeit im Unternehmen bringt Wettbewerbsvorteile. Greenwashing sollte man bei der nachhaltigen Kommunikation aber ebenso vermeiden wie Greenhushing. In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Sie Nachhaltigkeit auf Social Media kommunizieren: Die wichtigsten Dos & Dont's. Plus: Diese Vorteile bringt freiwillige Berichterstattung für KMU.

„Hurra, die Photovoltaikanlage am Firmengebäude tankt unsere E-Autos!“ „Hier seht Ihr unser Team beim Gesundheits-Check. Für jeden Teilnehmenden spendet das Unternehmen ein Medi-Paket an die Obdachlosenhilfe.“ „Spannung pur: Unser Jahresabschluss wird dem Team präsentiert!“

Nachhaltigkeit wird oft mit Natur, Umwelt- und Klimaschutz gleichgesetzt. Der Begriff geht jedoch weiter, der ESG-Ansatz teilt Nachhaltigkeit in drei Kriterien: Environment (Umwelt), Social (Soziales) und Governance (Unternehmensführung). 

Wettbewerbsfaktor Nachhaltigkeit

Konsument:innen, Partnerunternehmen, Förderstellen, (potenzielle) Mitarbeitende sowie öffentliche Auftraggeber achten zunehmend auf Nachhaltigkeits-Standards. Zudem belegen Studien: Unternehmen, die sich aktiv mit ihrer Nachhaltigkeits-Performance auseinandersetzen und wirksame Maßnahmen setzen, sind stabiler und umsatzstärker. Das passt gut zur effektiven Kommunikation von Nachhaltigkeit: Nur so tun, als ob, kommt nämlich gar nicht gut an.

Nachhaltigkeit richtig kommunizieren

Statt großer Versprechen, zukunftsorientierter Zielsetzungen und abstrakter Zahlen sind konkrete Maßnahmen, Transparenz und gute Stories gefragt. Social-Media-Kanäle sind beliebte Plattformen, um (tages-)aktuell über Fortschritte, kleine und große Erfolge, aber auch über Herausforderungen im Nachhaltigkeitsbereich zu informieren. Damit können Unternehmen auch neue Zielgruppen erreichen. 

Social-Media-Kommunikation: Dos & Dont’s

Dos: Relevanz! Jeder Beitrag sollte einen Mehrwert bieten, interessant sein. Zum Beispiel mit Insidernews, Praxisnähe, Humor, persönlichen Fotos oder Videos.
Dont’s: „Heiße Luft“ zum Thema Nachhaltigkeit posten, obwohl man eigentlich nichts zu sagen hat. 
Dos: Glaubwürdigkeit und Authentizität. 
Dont’s: Plumpe PR, KI-generierte Beiträge.             

Besonders glaubwürdig wirkt es, wenn Mitarbeitende Einblicke hinter die Kulissen gewähren, authentisch das Thema Nachhaltigkeit im Arbeitsalltag greifbar machen. Schon Mikro-Alternativen wie ein repariertes Gerät anstelle eines Neukaufs sind feiner Content für einen kurzweiligen Post. Macht man noch ein kurzes Erklär-Video dazu, bekommt der Beitrag zusätzliche Relevanz. Auch Karussell-Posts oder interaktive Stories, die zum Mitmachen anregen, generieren zusätzliches Interesse.

Besonders unglaubwürdig wirkt die inflationäre Verwendung von grünen Buzzwords wie „klimaneutral“ oder
„umweltfreundlich“
– vor allem ohne konkrete Belege. Das klingt dann nämlich nach Greenwashing und weckt Misstrauen.

Greenwashing vs Greenhushing

Greenwashing, also viel Eigenlob und „so tun als ob“, ist zu Zeiten des Klimawandels und der wachsenden Awareness in der Gesellschaft für viele ein No-Go. Kontraproduktiv ist aber auch Greenhushing: Viel für Nachhaltigkeit tun, aber wenig bis gar nicht darüber informieren – und somit Wettbewerbsvorteile ungenutzt „liegen lassen“.

Womit starten?

Wenn Ihnen kein Nachhaltigkeits-Thema unter den sprichwörtlichen Fingernägeln brennt: Starten Sie mit einer „Low-Hanging Fruit“ in Ihrem Unternehmen. Dies kann eine schnell realisierbare Nachhaltigkeitsmaßnahme sein, mit der Sie ins Tun kommen – und über die Sie berichten können.

Freiwillige Berichterstattung für KMU

Bei öffentlichen Aufträgen, Förderansuchen, Kreditvergaben oder im Zuge von Auftragsanbahnungen werden
immer öfter Nachhaltigkeits-Nachweise verlangt. Hier hilft ein freiwilliger, speziell für KMU entwickelter EU-Standard namens VSME. Hinter diesem Kürzel verbirgt sich der Begriff Voluntary Sustainability Reporting Standard for non-listed micro-, small- and medium-sized undertakings).
 

Weitere Infos zum VSME-Standard erfahren Sie hier.
Auf der Plattform respact.at erfahren KMU, wie sie in 7 Schritten einen freiwilligen Nachhaltigkeitsbericht erstellen.

Vorteile für KMU

Beschäftigt sich ein Unternehmen wegen einer Zertifizierung oder für einen Bericht gezielt mit seiner Nachhaltigkeit,
setzt es sich mit Chancen, Risiken und der eigenen Zukunftsfähigkeit auseinander. Viele Unternehmen entdecken dabei Potenziale, Einsparungsmöglichkeiten, neue Geschäftschancen. Und, last but not least, ist ein „amtliches“ Label oder Zertifikat auch guter Content: Egal, ob Sie den Nachhaltigkeitsbericht auf Ihrer Website zum Download anbieten, oder auf Social Media zur Präsentation des Labels den Sekt sprudeln lassen: Ihr Team, Ihre Kundschaft, (potenzielle) Partnerunternehmen und Talente auf Jobsuche werden es sehen – und die vielen Likes machen Ihr Unternehmen interessant und sympathisch.  

Download-Tipp: Die Broschüre „So geht Nachhaltigkeit für KMU und Genossenschaften: Berichterstattung &
Kommunikation“ können Sie hier kostenlos downloaden. 
 

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