Blogstart Wirtschaft Osteuropa wächst stärker als die Eurozone

Osteuropa wächst stärker als die Eurozone

von admin
6 Minuten lesen
Eine aktuelle Studie des Wiener Instituts für Internationale Wirtschaftsvergleiche zum Wirtschaftswachstum in CEE und Inflation zeigt, dass Österreich immer noch stark in Russland ist. Zarte Erholung, Abwärtsrisiken bleiben, die Inflation bleibt hoch.

Die meisten Volkswirtschaften der 23 Länder Mittel-, Ost- und Südosteuropas (MOSOE) dürften den ökonomischen Schock durch den Ukraine-Krieg zum größten Teil bereits verdaut haben. Obwohl sich die Wirtschaftstätigkeit gegenüber dem Vorjahr, das neben dem Krieg nicht zuletzt auch von den Nachholeffekten im Zuge der Erholung von der Corona-Pandemie geprägt war, deutlich abgeschwächt hat, werden fast alle von ihnen auch 2023 wachsen. Das zeigt die neue Frühjahrsprognose des Wiener Instituts für Internationale Wirtschaftsvergleiche (wiiw) hervor.

Für 2023 prognostiziert das wiiw den EU-Mitgliedstaaten der Region ein Wachstum von durchschnittlich 1,2%. Damit dürften sie mehr als doppelt so stark wachsen wie die Eurozone (0,5%). Vor allem die südosteuropäischen EU-Mitglieder zeigen sich vergleichsweise stark, während in den Visegrád-Ländern das durchschnittliche Wachstum nur 0,6% betragen wird und Ungarn heuer leicht schrumpfen dürfte (-0,5%).
Die Staaten am Westbalkan werden mit durchschnittlich 2% wachsen, die Türkei mit 2,6% etwas stärker. Auch wenn das Wachstum damit in den allermeisten Fällen viel geringer ausfällt als im Vorjahr, wird eine ganzjährige Rezession mit Ausnahme von Ungarn weitgehend vermieden.

Auch wenn sich die wirtschaftliche Situation aufzuhellen beginnt, bleiben große Abwärtsrisiken. „Erstens könnte die drastische Straffung der Geldpolitik zu einer härteren Landung führen. Zweitens besteht nach wie vor die Möglichkeit einer militärischen Eskalation des Ukraine-Krieges, etwa durch den Einsatz taktischer Atomwaffen“, sagt Olga Pindyuk, Ökonomin am wiiw und Hauptautorin der Frühjahrsprognose. Zudem könnte nach den US-Präsidentschaftswahlen nächstes Jahr in Washington eine Regierung an die Macht kommen, die die Ukraine weniger unterstützt, was auch negativ für das Vertrauen in der Region wäre.

Inflation: Gekommen, um zu bleiben

Obwohl die hohe Inflation in der Region im Zuge der sinkenden Energiepreise wieder rückläufig ist, zeigt sie sich hartnäckiger als gedacht. Nicht nur die Lebensmittelpreise wachsen nach wie vor
zweistellig. Auch die Kerninflation (ohne Energie und Lebensmittel) bleibt mit wenigen Ausnahmen im zweistelligen Bereich. Gegenüber dem Winter hat das wiiw die Inflationsprognose für die meisten beobachteten Länder daher wieder nach oben revidiert. Im Durchschnitt dürfte sie in der Region 2023 bei rund 17% liegen, gegenüber 5,7% in der Eurozone. In Ostmitteleuropa wird Ungarn heuer unter einer besonders hohen Teuerung (18,5%) leiden.

Österreich-Russland: Immer noch starke Verflechtung

Rund 65% aller in Russland vor dem Krieg tätigen österreichischen Unternehmen (39 von 62) machen dort nach wie vor „Business as usual“. Weitere 15% (9 von 62) haben ihre Aktivitäten teilweise reduziert. Österreich liegt damit über einigen vergleichbaren EU-Ländern.

Volksbanken-Verbund hat kein Exposure im Ausland

Der Volksbanken-Verbund ist eine ausschließlich österreichweit tätige Bankengruppe, zu der die acht regionalen Volksbanken, die Österreichische Ärzte- und Apothekerbank sowie die Marke SPARDA-BANK zählen. Der Verbund verfügt über eine Bilanzsumme von 29,2 Mrd. Euro und betreut mit 3.033 Mitarbeitenden (Vollzeitäquivalente) in 236 Vertriebsstellen rund 1 Mio. Kunden in ganz Österreich.

Der Volksbanken-Verbund unterstützt regionale Unternehmen mit nachhaltigen Produkten, qualitativ hochwertiger Beratungsleistung und Informationen zum Thema Nachhaltigkeit. Das Angebot an nachhaltigen Produkten wird kontinuierlich ausgebaut.

Ähnliche Artikel