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Digitalisierungsstrategie im Unternehmen entwickeln 

von Niloofar Soleimanian
7 Minuten lesen

Digitalisierung ist seit Jahren ein Thema für alle Branchen. Doch was sind die Voraussetzungen, damit die digitale Transformation auch wirklich gelingt? Wie bereitet man sie gut vor? 

Der Wettbewerbsdruck am Markt nimmt laufend zu. Oft ist es der Grad der Digitalisierung, der über Marktanteile, Effizienz und schnelle Reaktionen auf geänderte Kundenwünsche entscheidet. Automatisierte Prozesse, mehr Produktivität, motivierte Mitarbeiter, weniger Kosten über die allgemeinen Vorteile der Digitalisierung wurde bereits viel geschrieben. Laut dem deutschen Digitalverband Bitkom sehen 90 Prozent der Unternehmen den digitalen Wandel als große Chance. Der Begriff Digitalisierung umspannt jedoch ein sehr großes Themenfeld. Big Data, Internet of Things, Cloud Computing, KI, Automatisierung von Geschäftsprozessen die digitale Transformation in einem Unternehmen kann in viele Richtungen gehen.

  • Wie können die Vorzüge der Digitalisierung jedoch effektiv genutzt werden?
  • Was sind die Voraussetzungen, damit der digitale Wandel wirklich gelingt?
  • Wie bereitet man diesen Schritt für ein Unternehmen in Richtung Zukunft vor?

Im Kern geht es somit um die Frage nach der Digitalisierungsstrategie. Diese schafft Klarheit und Ordnung in der Vielfalt der digitalen Möglichkeiten (siehe auch Interview mit Michael Zettel, Country Managing Director Accenture Österreich: Mit Vollgas die digitale Transformation meistern“. Wie können Unternehmen nun die für sie passende Digitalisierungsstrategie entwickeln? Wir zeigen die grundlegenden Schritte dafür.  

Digitalisierung: Die Frage nach dem Warum

Bei der digitalen Transformation werden alte Unternehmensprozesse, mitunter gar komplette Konzepte über Bord geworfen. Aber es geht dabei nicht um Disruption um jeden Preis. Die Digitalisierung soll dort helfen, wo sie sinnvoll ist. Sie soll nicht bloß zum Selbstzweck umgesetzt werden. Der digitale Wandel muss für das Unternehmen einen konkreten wirtschaftlichen Nutzen haben. Laut KMU-Forschung ielen etwa drei Viertel der Kleinstunternehmen und fünf Sechstel der Klein- und Mittelunternehmen mit ihren Digitalisierungsmaßnahmen auf einen konkreten Wettbewerbsvorteil ab, etwa Steigerung der Kosteneffizienz oder der Zugang zu neuen Kunden und Märkten. Unternehmen müssen somit wissen, was sie mit dem digitalen Wandel erreichen wollen.

Digitale Transformation klein ansetzen 

Es ist leichter, klein anzufangen, als alles auf einmal im Unternehmen ändern zu wollen. Daher ist es zu Beginn der digitalen Transformation empfehlenswert, an einem Bereich oder Prozess mit hohem Potenzial anzusetzen. Danach kann die Digitalisierung sukzessive ausgebaut werden. Eine gute Strategie teilt den digitalen Wandel eines Betriebs in machbare kleine Einheiten von der ersten Idee bis zur Umsetzung.

Digitalisierung braucht viele Perspektiven

Die digitale Transformation betrifft schlussendlich das ganze Unternehmen. Daher sollten alle Bereiche in die strategischen Vorüberlegungen einbezogen werden. Damit alle Kompetenzen und die unterschiedlichen Sichtweisen bei der Planung und Strategiebildung berücksichtigt werden, ist ein Kernteam mit Vertretern aller Unternehmensbereiche aufzustellen. Die operative Federführung liegt dabei bei einem Digital-Chef. Dies kann der bereits vorhandene CDO (Chief Digital Officer) sein; sollten die digitalen Kompetenzen im Unternehmen nicht vorhanden sein, kann auch ein externer Experte an Bord geholt werden.

Die richtigen Menschen einbeziehen 

Menschen sind digitalen Technologien unterschiedlich aufgeschlossen manche mehr, manche weniger. Bei der Erstellung einer Strategie sollten vor allem die digital-affinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit ins Boot geholt werden. Sie können dann in ihrem Tätigkeitsbereich als Botschafter fungieren und die Digitalisierung intern fördern. Letztendlich sollte jede Person im Unternehmen ein digitales Mindset entwickeln. Dies steht und fällt auch mit der Unternehmenskultur. Eine digitale Kultur kann nur gedeihen, wenn Spielräume für Innovationen, exploratives Denken und Handeln vorhanden sind. 

Fragen zum digitalen Know-how

Der Fachkräftemangel entwickelt sich vor allem im IT-Bereich zum Dauerbrenner. Digitale Kompetenzen sind in Unternehmen somit häufig nicht ausreichend vorhanden. Welche Fähigkeiten sind kritisch für den digitalen Erfolg? Was davon kann das bestehende Team lernen? Wen muss die Firma rekrutieren? Welche Aufgaben sollten an externe Partner ausgelagert werden? Auf Fragen wie diese sollten Unternehmen passende Antworten finden.

Die richtigen Werkzeuge für den digitalen Wandel

Ob Software as a Service oder Internet of Things, viele Unternehmen betreten beim digitalen Wandel technologisches Neuland. Bei der Auswahl der passenden Technologie ist im Fokus zu behalten: Sie ist das Werkzeug, nicht der Treiber. Nur weil beispielsweise aktuell alle von künstlicher Intelligenz reden, muss sie nicht zwingend einen Mehrwert bringen. Unternehmen profitieren nur von Technologie, die speziell darauf ausgerichtet ist, sie den individuell gesetzten Zielen näher zu bringen.

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