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Förderungen 2024

von Redakteur
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Förderprogramme wandeln sich ständig. So laufen zum Beispiel Corona-Hilfsmaßnahmen aus, dafür kommen neue Themen auf die Agenda. Förderungen zielen 2024 auf Investitionen in erneuerbare Energien und Technologien, die zur Nachhaltigkeit beitragen, wie etwa grüne Infrastruktur, Elektromobilität und energieeffiziente Gebäude. Angesichts der zunehmenden Bedeutung von Technologie und Digitalisierung nehmen die Förderungen für Investitionen in den Bereichen KI, Internet der Dinge, Cloud-Computing und digitale Infrastruktur zu.

Ökologischer Umgang wird belohnt

Die Regierung rief die Sanierungsoffensive 2024 ins Leben und unterstützt damit besonders stark den Umstieg von fossilen auf moderne, nachhaltige Heizungslösungen in Bestandsgebäuden. 2024 können im Schnitt rund 75 Prozent der Kosten für eine neue Heizung durch Bundes- und Landesförderungen ersetzt werden. Gab es bisher für den Tausch einer Gasheizung eine Pauschale von 7.500 Euro plus dem ‚raus aus Öl und Gas‘-Bonus von 2.000 Euro, wirken heuer sogenannte ‚technologiespezifische Förderpauschalen‘. Damit lassen sich die unterschiedlichen Investitionskosten der verschiedenen Heizsysteme besser abbilden. Grob gesagt: Je teurer der Heizungstausch wird, desto höher fallen die Förderungen aus.

Lohnenswert für Private und Betriebe

Für den Umstieg von Gas auf Nah- oder Fernwärme erhalten Einfamilienhäuser eine Förderpauschale von 15.000 Euro, für eine Pellets- oder Hackgutheizung gar 18.000 Euro und für eine Wärmepumpe 23.000 Euro. Im mehrgeschossigen Wohnbau reicht die Basisförderung je nach Heizungssystem bis zu 45.000 Euro plus einer zusätzlichen Förderung pro Wohneinheit von 4.000 Euro. Auch Unternehmen brauchen attraktivere Umstiegsmöglichkeiten auf grüne Heizungssysteme, weshalb die Sanierungsoffensive 2024 auch betriebliche Förderungen vorsieht. Förderungen betreffen Holzheizungen, Wärmepumpe sowie der Anschluss an Nah- und Fernwärme mit weniger als 100 kW thermischer Leistung.

Die Volksbank informiert Sie gerne zu Förderungen für Ihr Unternehmen.

Lust auf Sanieren

Immobilienexperten betonen, dass die ehrgeizigen Klimaziele in der Immobilienwirtschaft nur durch die Sanierung von mehr Bestand zu erzielen ist. Finanzspritzen dienen als Motivator. Förderungen für die thermische Sanierung wurden heuer deutlich angehoben. Die Unterstützung für umfassende Sanierungen von Einfamilienhäusern steigt von bisher 14.000 Euro ab heuer auf bis zu 42.000 Euro. Das entspricht einer Verdreifachung der Förderungspauschale des Bundes für die thermische Gebäudesanierung. Im mehrgeschossigen Wohnbau stieg die maximale Förderung von 100 Euro auf 300 Euro pro Quadratmeter. Darüber hinaus kann man auch Zuschüsse der Bundesländer beantragen.

E-Mobilität wird attraktiver

Elektromobilität ist seit vielen Jahren ein Thema. Allerdings sind E-Fahrzeuge nach wie vor sehr teuer und ohne finanzielle Unterstützung wird der Umstieg nur zäh voranschreiten. Daher wird die Förderung für E-Mobilität beibehalten. Leider ist aktuell keine Erhöhung zu sehen. Privatpersonen erhalten für den Kauf eines E-Fahrzeuges weiterhin bis zu 5000 Euro und für die private Ladeinfrastruktur gibt es Zuschüsse bis zu 600 Euro.

Digitale Kompetenz ist erwünscht

Um Österreichs Wirtschaft bei der digitalen Transformation zu unterstützen, gibt es schon seit einiger Zeit Finanzspritzen. Heuer zielt die Förderung vor allem auf anwendungsorientierte Forschungsprojekte. Die Forschungsförderungsgesellschaft FFG leistet mit 81 Millionen Euro den größten Teil, gefolgt von der Christian Doppler Forschungsgesellschaft mit fünf Millionen Euro, dem Austria Wirtschaftsservice mit zwei Millionen Euro und Austrian Cooperative Research mit ebenfalls zwei Millionen Euro – macht insgesamt 90 Millionen Euro für anwendungsorientierte Forschungsvorhaben im Bereich der digitalen und nachhaltigen Transformation der Wirtschaft. Dringend notwendig ist eine stärkere Förderung für die Forschung von KI-Projekten.

KMU zur Forschung anregen

Bei vielen Forschungsförderungen gibt es für KMU ein großes Problem. Förderungen gibt es erst ab großem Projektvolumen. Für die meisten KMU sind diese Fördertöpfe unerreichbar. Nun gibt es aber von der FFG eine spezielle KMU-Förderung für Kleinprojekte. Das soll KMU und Start-ups animieren, in F&E-Projekte zu investieren. Bis zu 60 Prozent der Projektkosten lassen sich damit zurückholen. Beim Thema gibt es keine Einschränkungen. Wichtig ist, dass die Projekte ein Neuheitselement aufweisen und ein beträchtliches Risiko besteht, dass das Projekt aus technischer Sicht nicht erfolgreich abgeschlossen werden kann. Im Zentrum stehen Projekte, die als Ergebnis kommerziell verwertbare Produkte, Verfahren oder Dienstleistungen aufweisen. Allerdings muss es sich um digitale Produkte, Verfahren oder Dienstleistungen handeln. Keine Berücksichtigung erfahren Projekte mit Engineering-Charakter.

Nachhilfe bei der Förderabwicklung

Die FFG bietet regelmäßig Webinare zum Thema ‚Förderabwicklung leicht gemacht‘. Der nächste Online-Termin ist am 18. März 2024. Geeignet ist das Webinar für Unternehmen jeder Größe, die eine Förderzusage für ein konkretes F&E-Projekt erhalten haben und selbst noch keine oder geringe Erfahrung mit der FFG-konformen Projektabwicklung besitzen. Interessierte erhalten Runduminformationen zur effizienten Kostenabrechnung für geförderte F&E-Projekte. Auch die Informationsbroschüre des ÖGV bietet Hilfestellung bei Förderungen in puncto Nachhaltigkeit.

Noch schnell zugreifen

Für Spätentschlossene gibt es noch ein kleines Zuckerl. Bis Ende Februar können sich Betriebe die ‚klimaaktiv mobil‘-Förderung sichern. Förderung erhalten Investitionen in klimafreundliche Mobilitätslösungen, Mobilitätsmanagement und in aktive Mobilität. Also etwa Unternehmen aus den Bereichen Tourismus, Gastronomie, Gemeinden usw., die zum Beispiel dafür sorgen, dass ihre Gäste klimafreundlich an- und abreisen können. Die förderungsfähigen Kosten ergeben sich aus den Investitionsmehrkosten sowie Kosten für Planung, Betrieb und Montage. Betriebskosten werden für fünf Jahre ab Umsetzungsbeginn gefördert. Aber die Zeit läuft: Deadline ist der 29. Februar.

Bundesländer verschieden bei Förderungen 2024

Je nach Bundesland gibt es unterschiedliche Förderschwerpunkte. Zwei Beispiele wollen wir hervorheben. In Wien fällt etwa die Intensivierung der Förderung von PV-Anlagen auf. Mit der Photovoltaik-Förderung versucht die Stadt Wien nicht nur Betrieben Lust auf PV-Anlagen zu machen, die noch keine haben, sondern auch Unternehmen mit bestehenden PV-Anlagen zur Erweiterung zu ermutigen. Oberösterreich hingegen will mit dem sogenannten ‚Standort-Budget 2024‘ den Standort Oberösterreich international sichtbarer machen. Rund 437,5 Millionen Euro stehen zur Verfügung – ein Plus gegenüber 2023 um rund 12 Millionen Euro. Das meiste Geld fließt in die Wirtschaft (120 Millionen Euro). Sehr stark ist auch die Förderung von Wissenschaft und Forschung (102 Millionen Euro). Der Plan sieht aber auch rund drei Millionen Euro vor, um speziell KMUs zu unterstützen und dafür zu sorgen, dass Betriebe die Ortskerne wiederbeleben.

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