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Mit Anlauf zum Erfolg

von Claudia Plam
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Mit 21 Jahren ist Samuel Szihn amtierender österreichischer Staatsmeister im Weitsprung. Erst heuer im Juni ist ihm sein bisheriger Meistersprung bei den ÖLV Staatsmeisterschaften im Sportzentrum Niederösterreich, St. Pölten gelungen. Gleich beim ersten Versuch katapultierte sich der Modellathlet auf seine aktuelle Bestmarke. Die 7,61m bedeuteten auch den bereits dritten Staatsmeistertitel für Samuel. Hinter dieser Serie stecken neben Begabung enorm viel Fleiß und hartes Training.

Schnell und beweglich

„Wir müssen viel im Sprintbereich trainieren. Der Weitsprung lebt sehr von der Schnelligkeit“, plaudert Samuel Szihn aus der Wettkampfschule. Auch im Kraftbereich wird intensiv gearbeitet, ebenso wichtig ist das Training der Mobilität. Denn Anlauf, Absprung, Flugphase und dann auch noch die richtige Landung sind beim Weitsprung bis ins Detail ausgearbeitete und eingeschliffene Bewegungsabläufe, präzise Choreographie vom ersten Schritt bis zur Landung in der Sandgrube. „Das ist sehr anstrengend vom Anlauf her und dann natürlich der Sprung, da muss alles reing’haut werden, was an Energie im Körper ist.“ Diese Höchstleistung an Energie im Wettkampf auf den Punkt genau abzurufen ist Teil des Trainings.

„Wenn ich im Wettkampf auf der Bahn steh‘ und dran bin, geh‘ ich nochmal in mich und atme nochmal tief durch. Und dann weiß ich, ich hab’s im Training draufgehabt, warum nicht auch im Wettkampf?“

Leitmotiv Spaß an der Leistung

Trotz oder gerade wegen all der Anstrengungen ist für Samuel im Leistungssport der Spaß ein unerlässliches Leitmotiv. „Ich geh‘ zum Training und denke, warum bin ich hier? Ich möchte Spaß haben und etwas weiterbringen. Und ich glaube, wenn ich mit diesen zwei Faktoren motiviert bin, geht auch wirklich was weiter. Durch zahlreiche Verletzungen oder auch wenn die Leistung nicht passt, geht der Spaß verloren. Und dann ist das Ganze nicht mehr zielführend und macht keinen Sinn mehr für mich.“

Einzelkämpfer mit Team

Obwohl Samuel sich ganz allein den Wettkämpfen stellt, steckt hinter den Erfolgen doch auch Teamarbeit: „Ich hab‘ meine Gruppe, die besteht auch aus einigen Sprintern, 400m Läufern aber auch Weitspringern. Dann habe ich auch meine Physio und ein ganz großes Standbein ist meine Familie und meine Trainer. Und ich bin der Meinung, man kann es wirklich nur schaffen, wenn man ein starkes Team hinter sich hat, alleine wird’s verdammt schwer.“

Große Sprünge

Und schaffen will der 21-jährige Samuel noch einiges. Neben dem Leistungssport studiert er Business and Economics an der Wirtschaftsuni Wien, reist gerne und hört Musik. „Und als Sportler träum‘ ich natürlich von der 8-Meter-Barriere, das wär‘ natürlich ein Traum jedes Springers. Das gab’s in Österreich jetzt schon lang nicht mehr, dass ein Mann über 8 Meter gesprungen ist. Dahin fehlen mir momentan noch 39cm. Ich bin noch jung, ich hab‘ noch ein paar Jahre und ich hoffe, dass sich das ausgeht.“

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