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Energieeffiziente Gebäude dank IoT-Technologie 

von Niloofar Soleimanian
5 Minuten lesen
IoT-Lösungen

Energiesparen und die Steigerung der Energieeffizienz von Gebäuden helfen bei der Energiewende. Und es wird bares Geld bei den Energiekosten gespart. 

In Europa verbraucht der Gebäudesektor rund 40% der gesamten Energie. Vor allem durch Heizung, Kühlung und das ineffiziente Management von selbst erzeugter Energie gelten 75% aller Bauwerke als nicht energieeffizient.

„Smart Buildings“ können dank intelligenten IoT-Lösungen (Internet of Things) die Energieeffizienz steigern – und damit Kosten senken. Zudem sind in Unternehmen Stromkosten häufig der zweitgrößte Posten bei den Ausgaben.

Ohne Datenerfassung gibt es keine Optimierung. Um die Energieeffizienz eines Gebäudes zu steigern, werden Verbrauchsdaten wie der Strombedarf für Klimaanlagen, Beleuchtung, aber auch Durchflussmengen von Wasser, Gas und Öl erfasst. Danach hilft künstliche Intelligenz (KI) bei der automatischen Analyse, ob Anomalien oder Störungen vorliegen. Fehlerhafte Anlagen oder undichte Ventile werden in Echtzeit erkannt, das Gebäudemanagement wird informiert und eine IoT-Lösung empfiehlt Einstellungsänderungen oder Wartungsmaßnahmen. Verknüpft mit z. B. Arbeitszeitdaten der Mitarbeiter*innen können so die Klimatisierung und die Beleuchtung optimiert werden. Dies ist in Zeiten einer hybriden Nutzung und einer stark schwankenden Auslastung von Arbeitsplätzen durch Homeoffice unerlässlich. Dabei kommen Sensorsysteme – wie etwa Bewegungssensoren, die eine Belegung eines Schreibtisches anzeigen – zum Einsatz. IoT-Lösungen zur Steigerung von Energieeffizienz von Gebäuden arbeiten meist mit eigenen, benutzerfreundlichen Dashboards oder über Apps. 

Für wen sind smarte IoT-Lösungen wichtig? 

IoT-Lösungen für Verbraucher*innen 

Wer Energie verbraucht – und im Gegensatz zu Prosumern – nicht auch selbst herstellt, kann durch IoT-Lösungen für energieeffiziente Gebäude Energie sparen. Der Verbrauch wird dabei ohne Einschränkungen der Lebensqualität oder des Komforts optimiert. Dabei spielen vernetzte Haushaltsgeräte, aber auch eine smarte Heizung die Hauptrollen. In einem „Smart Home“ lässt sich etwa via Handy-App genau programmieren, wie hoch die Raumtemperatur wirklich sein muss: Dauert es bei der Arbeit oder in der Freizeit einmal länger, wird die Heizleistung per Fernsteuerung angepasst und die leere Wohnung nicht zu früh auf die Wohlfühltemperatur eingestellt.

IoT-Lösungen für Prosumer 

Wer Energie verbraucht, aber auch selbst – wie mit einer Photovoltaik-Anlage oder Wärmepumpe – herstellt, wird vom Konsumenten zum Prosumer. Eine IoT-Lösung stellt sicher, dass im Energiespeicher daheim stets ausreichend Strom für den Eigenbedarf zur Verfügung steht. Überschüssige Energie wird, wenn sie nicht selbst genutzt wird, ins öffentliche Netz eingespeist oder in Energiegemeinschaften geteilt.

Um Prosumer zu werden, muss man über einen der neuen „Smart Meter“ verfügen, mit dem 95% der österreichischen Haushalte bis zum Ende des Jahres 2022 ausgestattet werden.  

IoT-Lösungen für Unternehmen 

Gerade in energieintensiven Betrieben sorgt eine digitale Optimierung für einen erheblich reduzierten Verbrauch. Dabei werden – wie bei Endkonsument*innen – Verbrauchsdaten erfasst, analysiert und im Anschluss der Energieverbrauch optimiert. Intelligente Stromzähler, die zu einem Netzwerk verbunden werden können, erfassen den Energieverbrauch einzelner Geräte. Dadurch kann der Verbrauch optimiert werden. „Stromfresser“ älterer Bauart sind leicht zu identifizieren und die Daten sind eine Entscheidungshilfe bei der Anschaffung neuer, energiesparender Geräte. Mittels Sensortechnik wird unnötige Beleuchtung oder Klimatisierung von Büroflächen vermieden. Durch die gewonnenen Daten ist es oft auch möglich, Tarifverträge mit dem Energielieferanten an die Verbrauchszeiten und Verbrauchsspitzen anzupassen und Kosten zu sparen. Ein weiterer Vorteil für IoT-Lösungen in Unternehmen: Leistungsdaten, Betriebseffizienz und Verschleiß innerhalb von Energiesystemen analysiert eine KI und vereinfacht dadurch die Wartung und hilft bei der Vorhersage möglicher Ausfälle. 

IoT-Lösungen für die Industrie können die Effizienz eines Gebäudes um bis zu 20% erhöhen. 

Wozu wird ein „Smart Meter“ gebraucht? 

Derzeit werden in Österreich die alten Ferraris-Stromzähler auf digitale Smart Meter umgestellt.

Sie liefern immer aktuelle Verbrauchsdaten – sowohl an den Energieversorger als auch an den Verbraucher. Das bringt Vorteile bei der Messung und Einschätzung der Netzlast für Energielieferanten und sorgt für Netzstabilität. Auch Verbraucher profitieren: 

  • Der Smart Meter liefert zeitnah Daten über den aktuellen Stromverbrauch. Haushaltsgeräte mit hohem Verbrauch werden rasch aufgespürt. 
  • Eine Schnittstelle für den Kunden erlaubt die Einbindung von Smart-Home-Systemen. 
  • Mit einem Smart Meter kann selbst erzeugte Energie in das öffentliche Netz eingespeist werden. 
  • Der Smart Meter ist das Tor zur Nutzung zukünftiger Technologie

Nachhaltige Immobilien sind gefragt 

Der Finanzsektor setzt bei neuen Investitionen verstärkt auf „Grüne Gebäude“, bei denen zumindest die ESG-Richtlinien erfüllt werden.

Experten erwarten, dass nicht energieeffiziente Immobilien in Zukunft schlecht oder gar nicht verkäuflich sind. Das betrifft den Wohnbau, Gewerbeimmobilien und Produktionsanlagen. Nachhaltigkeitszertifikate sind dabei unerlässlich,wie jene der ÖGNI (Österreichische Gesellschaft für nachhaltige Immobilienwirtschaft), die nach dem europäischen DGNB-Qualitätszertifikats der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen zertifiziert.  

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