Blogstart Unternehmer-Portraits Durch Zufall zur Geschäftsidee

Durch Zufall zur Geschäftsidee

von Claudia Plam
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Mit einer Erkenntnis und einer Vision hat Michael Keckeis sein Unternehmen gegründet. Angefangen mit Kaugummientfernung, entdeckte der Gründer die vielfältigen Möglichkeiten.

Von der Kaugummientfernung zur innovativen Unkrautbeseitigung

Die meisten Pflanzen vertragen keine hohen Temperaturen. Besonders krautige Gewächse sterben bei Erhitzung rasch ab. Das ist eigentlich eine recht triviale Tatsache, die jeder kennt, der jemals ein Lagefeuer gemacht und gesehen hat, wie die Wiese rund um die Feuerstelle allein durch Hitze abstirbt. Aus einem Alltagsphänomen aber eine funktionierende Geschäftsidee gemacht zu haben ist die besondere Leistung von Michael Keckeis. Der Vorarlberger Unternehmer schafft Unkrautbeseitigung mittels Hitze. Doch nicht mit Flammenwerfer tritt der Gründer und Geschäftsfüherer der Keckex GmbH gegen Unkräuter an, sondern mit sehr heißem Wasser. „Wenn man mit heißem Wasser über Gräser oder Unkraut fährt, dann erleidet die Pflanze einen Eiweißschock und stirbt auf ganz natürliche Weise ab,“ erklärt Michael Keckeis und ist besonders stolz darauf, dass seine Methode völlig ohne chemische Zusätze funktioniert.

Jahrelange Entwicklung

„Ein bis zu 130° Celsius heißes Wasserdampfgemisch sorgt dafür, dass das Unkraut auf der bearbeiteten Oberfläche genauso bekämpft wird, wie das Wurzelwerk. Da unser Zubehör komplett abgedichtet ist, wird der Dampf eingeschlossen. So wird eine über 100° C-Atmosphäre geschaffen. Dadurch kann das Wasser zwischen dem Verlassen der Düse und dem Auftreffen auf dem Boden nicht abkühlen,“ beschreibt Michael Keckeis sein „Zubehör“ und damit die Wirkungsweise seiner Technik. Denn es ist nicht eine beliebige Düse, aus der heißes Wasser spritzt, sondern in den Geräten steckt jahrelange Entwicklunsarbeit.

„Wir haben sehr gute Mitarbeiter in der Konstruktion. In der hauseigenen Metallfertigung setzen wir dann die besprochenen Ideen in die Tat um und am Schluss bekommt der Kunde eine individuell zugeschnittene Lösung, die sein Problem bestmöglich löst.“

Nicht nur Unkrautbeseitigung sondern viele Einsatzgebiete

Mehr als 600 Geräte hat Michael Keckeis bereits in 22 Länder verkauft. In modularer Bauweise und mit vielseitigem Zubehör lassen sie sich für die unterschiedlichsten Einsätze adaptieren.

Denn der Unternehmer hat nicht nur dem Unkraut den Kampf angesagt. Seine Technik punktet auch bei der Reinigung von öffentlichen Einrichtungen wie Parkbänken, Mülleimern oder dem Entfernen von festgetretenen Kaugummis. „Tatsächlich habe ich mit dem Entfernen von Kaugummis vor Lebensmittelgeschäften begonnen,“ erinnert sich Michael Keckeis an die frühen Tage seiner Selbständigkeit. 

Michael Keckeis im Lager seiner Firma

Heute rollen seine, für den jeweiligen Einsatz optimierten, Geräte auf Eisenbahnwagons und vernichten die Unkräuter im Gleiskörper. Andere werden von Traktoren durch Weingärten gezogen um ganz ohne chemische Zusätze die Rebstöcke von unerwünschten Gewächsen zu befreien. Aber nicht immer liegt die Temperatur des eingesetzten Wassers jenseits des Siedepunktes und hat das Abtöten von Pflanzen zum Ziel. Im Gegenteil: Michael Keckeis’ Erfindung dient auch dem Leben indem sie sich auch zum Gießen von Pflanzen eignet und zur Desinfektion unterschiedlichster Oberflächen.

Sich selbst und den Partnern vertrauen

Mit heißem Wasser erfolgreich sein. Möglicherweise erscheint diese Idee so einfach, dass sie vor Michael Keckeis nicht weiter ausgebaut wurde. Der junge Vorarlberger aber hat sich nicht abbringen lassen von seiner Idee: „Es gibt immer Menschen, die behaupten, dass Dinge nicht funktionieren, dass Dinge nicht gehen. Ich bin einer, der nicht auf das hört. Und das würde ich jedem empfehlen und es einfach mal versuchen und machen. Es ist auch wichtig, dass man einen tollen Partner hat, wie die Volksbank, welche mit den Kunden mitwächst. Man wird dort auch wirklich gefördert, intensiv beraten und ein Nein habe ich bis jetzt noch nie hören müssen.“

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