Abprallen, nicht anhaften: Das ist die ursprüngliche Bedeutung des lateinischen Verbs resilire, von dem sich der Begriff Resilienz ableitet. In der Wirtschaft ist Resilienz eine wertvolle Ressource: Resiliente Unternehmen bewältigen Krisen nicht nur besser, sondern nutzen sie sogar als Motor für Innovationen und neue Erfolge. Einige Schlüsselfaktoren machen Unternehmen resilient – und bringen auch in „guten Zeiten“ Wettbewerbsvorteile.
Das gibt Unternehmen Resilienz
Laut einer Studie des Bundesministeriums für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort (BMDW) zeichnen unter anderem folgende Faktoren resiliente Unternehmen aus:
✓ Tragfähige Geschäftsmodelle mit mehreren Standbeinen
✓ Einzigartige Kernkompetenzen – ein USP
✓ Finanzielle Rücklagen für Innovationen bzw. Krisenzeiten
✓ Partizipativer Führungsstil
✓ Sie bieten und fördern Aus- und Weiterbildung
✓ Begeisterung für die Arbeit, Identifikation mit dem Unternehmen
✓ Geringe Abhängigkeit von internationalen Lieferketten
✓ Hoher Stammkund:innen-Anteil
✓ Verstärkter Einsatz von Digitalisierung
✓ Zukunftspläne
Nicht jedes Unternehmen „muss“ alle diese idealtypischen Faktoren implementieren. Tipp: Positionieren Sie Resilienz in Ihrer Unternehmens-Strategie und prüfen Sie, welche Faktoren Sie bereits erfüllen – und an welchen Sie arbeiten sollten.
Resilienz zahlt sich aus: Booster für neue Konzepte
Unternehmen stecken häufig viel Zeit und Geld in die Akquisition von neuer Kundschaft. Relevanter in Bezug auf die Resilienz ist die Frage, ob das Geschäftsmodell auf mehreren Standbeinen basiert – und ob es fit für die Zukunft ist. Falls diese Überlegungen, etwa im Vergleich zum Streben nach „schnellen Gewinnen“, einen schweren Stand haben: Unternehmer:innen sollten nicht vergessen, dass die Reduktion von Risiken den Unternehmenswert erhöht. Und: Wer an seiner Resilienz arbeitet, stärkt damit auch die eigene Wettbewerbsfähigkeit. Der BMDW-Studie zufolge ist der Umsatz von Klein- und Mittelunternehmen mit mehreren Standbeinen auch in „guten Zeiten“ signifikant höher. Tipp: Nutzen Sie die resilienzverbessernde Umsetzung von neuen Konzepten als Booster für Ihr Unternehmen – etwa, indem Sie zusätzliche Geschäftsfelder erschließen bzw. den Fokus auf Bereiche verlagern, die weniger von Krisen betroffen sind. Förderungen helfen dabei.
Mit Förderungen Unternehmen krisenfit machen
Beim Stärken ihrer Resilienz können Unternehmen von Finanzierungsunterstützung durch staatliche Garantien profitieren: Diese Förderung unterstützt unter anderem bei Innovation und Scale-up, aber auch bei Stabilisierung, Liquidität, Reorganisation und Sanierung. Beantragung ist bis 31.12.2026 möglich, die Einreichung erfolgt gemeinsam mit dem finanzierenden Kreditinstitut über das Austria Wirtschaftsservice (AWS).
Weitere Förderungen zum Thema Unternehmenssicherung finden Sie hier.
KMU.Digital Förderung
Weil Maßnahmen zur Stärkung der Resilienz oft mit Digitalisierung zu tun haben, sei hier auch auf die Förderschiene KMU.DIGITAL verwiesen. Das Förderbudget ist aktuell zwar vollständig ausgeschöpft, Anträge für Umsetzung und Beratung können aber weiterhin in der Förderschiene KMU.DIGITAL & GREEN gestellt werden.
Krisen bewältigen – und als Chance zur Neupositionierung nutzen
Herausfordernde Zeiten sind für Unternehmen eine Gelegenheit, die eigene Identität zu reflektieren:
- Was können wir am besten?
- Was macht uns aus?
- Und: Was wollen wir machen und erreichen?
Der Weg zu mehr Resilienz und damit zu neuen Wettbewerbsvorteilen beginnt mit der Besinnung auf die eigenen Potenziale. Der Autor und Unternehmensberater Simon Sinek hat in seinem Konzept des Golden Circle drei einfache Fragen formuliert, die wichtig für den Erfolg und die Resilienz von Unternehmen sind. Die Antworten auf diese Fragen helfen, im Unternehmen an den richtigen Stellschrauben für mehr Resilienz zu drehen.