Blogstart Sportler-Portraits Kunstturner Höck: Der Herr der Ringe

Kunstturner Höck: Der Herr der Ringe

von Claudia Plam
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„Die Ringe sind Perfektion. Es wirkt vielleicht nicht so, aber bei den Übungen gibt es unglaublich schwierige Kraftteile, die man möglichst einfach ausschauen lässt. Und dann muss man die auch noch ruhig ausführen, je ruhiger umso besser.“

Kraft aus der Sechstagewoche

Vinzenz Höck ist Kunstturner, spezialisiert auf die Ringe. Der Modellathlet aus Graz studiert und trainiert jetzt in Innsbruck. 1996 geboren, hat Vinzenz im Jahr 2003 mit dem Turnsport begonnen, also bereits in der 2. Klasse Volksschule: „Seitdem trainiere ich und mein halbes Leben spielt sich nur ums Turnen ab. Ich trainier‘ sechs Tage die Woche von Montag bis Samstag mindestens einmal am Tag so zwischen dreieinhalb und vier Stunden.“ Zwei bis drei Mal pro Woche kommen Krafttraining und Physiotherapie dazu.

Erfolg erringen

Der enorme Aufwand bringt vielfachen Erfolg. Bei der Sommer-Universiade 2019 in Neapel gewinnt er als erster Österreicher bei einer Universiade an den Ringen die Silbermedaille. 2020 ist dann ein besonders erfolgreiches Jahr: Im Oktober siegt er als erster Österreicher beim Turn-Weltcup im ungarischen Szombathely an den Ringen. Bei den Europameisterschaften in der Türkei holte er im Dezember darauf die Silbermedaille an den Ringen. Dies war die erste Silbermedaille für Österreich bei einer Turn-Europameisterschaft. Im selben Jahr wurde er zum zweiten Mal nach 2014 Sportler des Jahres der Steiermark.

Doch nicht so einfach

„In der laufenden Saison hab‘ ich drei Weltcups gewonnen und war im Finale der Europameisterschaft,“ erzählt Vinzenz nicht ohne Stolz. Und so ganz nebenbei ist Vinzenz zehnfacher Staatsmeister – natürlich an den Ringen. Schwerelos wirkt der Athlet an seinem Lieblingsgerät. Der Eindruck ist leider völlig falsch. Die Übungen sind extrem anstrengend.

„Wer sich bei manchen Positionen denkt, dass die gar nicht so schwer sind, muss das selbst mal probieren. Du musst felsenfest von dir überzeugt sein: Wissen ich kann das, ich pack an und schaff das. Dann klappt’s auch.“

Ich kann ins WM-Finale

Mag sein, dass Turnen eine Sportart für Individualisten ist. Den Weg an die Leistungsspitze geht Vinzenz aber gemeinsam mit guten Kameraden: „Wir sind eine sehr motivierte Turngruppe und selbst wenn es dir mal nicht so gut geht, dann kommst du zum Training und die anderen reißen dich mit und du sagst: Passt. So schlimm war’s gar nicht. Auf die Frage nach seinen Zielen, kommt die Antwort rasch: „Das erste Ziel ist ganz klar: Ich möchte ins WM-Finale und ich weiß, dass ich es kann. Deswegen heißt es bis dahin durchackern. Dann bin ich mir sicher, dass ich mein Ziel erreichen kann.“

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