Gründen Von Start-ups lernen von Redakteur 01.02.2022 01.02.2022 7 Minuten lesen 763 Während Start-ups bestrebt sind, rasant zu wachsen, kommen viele Kleinunternehmen nicht vom Fleck. Ein Blick auf das Erfolgskonzept der neuen, aufstrebenden Gründer kann durchaus für das Vorankommen des eigenen Unternehmens lohnenswert sein. Von Start-ups können klassische KMUs mehr lernen als man auf den ersten Blick vermuten würde. Inspiration holt man sich von Innovationstreibern Start-ups leben in erster Linie von ihrer unglaublichen Innovationskraft. Aber nicht jedes kleine Unternehmen hat Innovatives zu bieten. Trotzdem können sich diese Firmen von Start-ups einiges abschauen. Zum Beispiel, wie man sich in Szene setzt, um für Kunden und potenzielle Arbeitskräfte attraktiv zu erscheinen. Nur, weil man heute noch nicht innovativ ist, bedeutet das noch lange nicht, dass dieser Zustand in Zukunft so bleiben muss. Lassen Sie sich von der Dynamik der Innovationstreiber inspirieren. Gelebte Unternehmenskultur in Start-ups Die gelebte Unternehmenskultur ist ein typisches Merkmal von Start-ups. Jeder Mitarbeiter brennt förmlich für die Geschäftsidee. Alle fühlen sich als gleichwertige Teile des Teams. Das hat auch damit zu tun, dass die unterschiedlichsten Arbeitskräfte in die Unternehmensprozesse stark einbezogen werden. Ein Erfolgsgarant ist hier die transparente Kommunikation. Während Kleinunternehmen zwar durchaus auch auf starre Hierarchien verzichten, funktionieren bei Start-ups die kurzen Kommunikationswege und raschen Entscheidungsprozesse meist noch besser. Warum? Einerseits wegen der gelebten Unternehmenskultur, andererseits durch die Integration der neuen Technologien. Sinnhaftigkeit hinterfragen Beachtlich ist das Feuer der Leidenschaft, mit dem sich Start-ups ins Business werfen und den täglichen Herausforderungen stellen. Der oder die Gründer sind meist von einer Idee getrieben, die nahezu keine andere Wahl erlauben, als ein Unternehmen zu gründen. Es sind meist Kreative und Tüftler, die Start-ups auf die Beine stellen. Somit erhält die Sinnhaftigkeit bei Start-ups einen hohen Wert. Und das wiederum hat Auswirkungen auf die Attraktivität eines Unternehmens – sowohl für Kunden als auch für Arbeitssuchende. Daraus kann ein klassisches Kleinunternehmen lernen, dass jede Geschäftsidee nach der Sinnhaftigkeit zu hinterfragen ist. Mutiger sein Aus dieser neuen Perspektive, mit der man sein Unternehmen betrachtet, ergeben sich häufig neue Möglichkeiten. Und auch hier kann man von Start-ups lernen: Mehr Mut zum (kalkulierbaren) Risiko. Mehr Mut zur Innovation. Genau diese Charaktereigenschaft fehlt den klassischen KMUs oft. Sie versuchen gut hauszuhalten und nichts zu überstürzen, um organisch zu wachsen. Durchaus löbliche Eigenschaften, aber zu konservativ unterwegs zu sein, kann den wirtschaftlichen Aufschwung auch bremsen. Start-ups probieren aus und bringen rasch erste Produkte auf den Markt. Selbst, wenn sie noch nicht perfekt und ausgereift sind. Learning by doing und keine Angst vor Fehlern lautet die Devise. Kultur des Scheiterns einführen Für den klassischen Mittelstand ist es ein Tabu, Fehler zu machen. Start-ups gehen zunehmend einen anderen Weg und leben eine umgekehrte Fehlerkultur, bei der es durchaus gestattet, ja teilweise sogar erwünscht ist, zu scheitern. Ganz nach dem Motto: Aus Fehlern wird man klug. Zwar herrscht zwischen europäischen und amerikanischen Start-ups bei diesem Thema noch immer ein gewaltiger Unterschied, aber die Toleranz gegenüber Pleiten und Pannen sind in Start-ups deutlich stärker verbreitet als in konservativen Kleinunternehmen. Eine neue Kultur des Scheiterns motiviert zu mehr Experimentierfreude und ist somit der Treiber für Innovationsgeist. Start-ups entwickeln ihre Produkte und Dienstleistungen nach dem Trial-and-Error-Prinzip. Der Kunde wird ins Boot geholt Dieses Trial-and-Error-Prinzip bringt einen weiteren Vorteil: Die Schwächen neuer Produkte werden in der Anwendung sofort sichtbar. Start-ups scheuen den direkten Kundenkontakt nicht – im Gegenteil: Sie forcieren ihn und nutzen das unmittelbare Kundenfeedback, um Produkte und Dienstleistungen weiterzuentwickeln und zu verbessern. Gleichzeitig hat der Kunde das gute Gefühl, dass seine Kritik und Bedürfnisse Berücksichtigung finden. Dadurch identifizieren sich Kunden stärker mit den Produkten und der Firma. Das veranlasst zu unbezahlbarer Mundpropaganda. Die richtige Herangehensweise an die digitale Transformation Die Coronapandemie hat zwar die Mehrheit der Unternehmen gelehrt, in Digitalisierung zu investieren. Viele KMUs erledigen aber nur die notwendigsten Punkte, die gefordert sind, um den gegenwärtigen Arbeitsanforderungen gerecht zu werden. Von Start-ups können sie lernen, wie man digitale Geschäftsmodelle professioneller umsetzt. Sie sind in der Regel bei neuen Technologien immer uptodate. Ihre größte Stärke ist deren digitale Power. Start-ups setzen auf digitale Geschäftsmodelle und integrieren die digitalen Strukturen in die Unternehmensstrategie, um das höchstmögliche Potential aus den neuen Technologien schöpfen zu können. Zum Beispiel, indem neue Tools Geschäftsmodelle verbessern. Dadurch bleibt man auch zukünftig wettbewerbsfähig. Ein Weg, der durchaus auch von klassischen KMUs zu beschreiten ist. Start-ups-Philosophie verhilft zu nachhaltigem Wachstum Bei Start-ups denkt man zwar meist an den Wunsch, schnell zu wachsen, aber den meisten dynamischen jungen Unternehmen geht es vor allem um gesundes, nachhaltiges Wachstum. Die kreativen Gründer denken stets mehrere Schritte voraus. Sie haben Visionen, die sie verfolgen. Von außen mag das oft riskant wirken, aber die Erfolgswelle der Start-ups beweist, dass dieser vorausschauende Blick ein Unternehmen unglaublich pushen kann. Deshalb sind Start-ups auch ständig auf der Suche nach Finanzspritzen. Nicht, weil ihnen das Geld ausgeht und sie mit den Investitionen der Sponsoren nicht wirtschaften können, sondern weil sie im Kopf immer schon einen Step weiter sind und bereits an die Finanzierung der nächsten Stufe denken. Dieser visionäre Blick fehlt vielen klassischen KMUs, die teilweise zu stark in der Gegenwart leben und sich erst Gedanken über Investitionsmöglichkeiten machen, wenn sie an den Punkt angelangt sind. Banken haben Potenzial der Start-ups erkannt Apropos Finanzen – im Finanz- und Bankensektor stieg die Start-up-Quote in den letzten Jahren besonders stark. Vor allem Fintechs lehrten alteingesessenen Banken anfangs das Fürchten, bis man erkannte, dass beide voneinander profitieren können, indem sie sich vernetzen und gegenseitiges Knowhow austauschen, um gemeinsam bessere Produkte und Dienstleistungen für die Kunden auf die Beine stellen zu können und wirtschaftlich erfolgreicher zu sein. Bankinstitute wie die Volksbank unterstützen die Innovationskraft der neuen Gründer, indem sie optimale Finanzierungsmodelle zur Verfügung stellen und Start-up erlauben, ihre Ideen umzusetzen. Auch hier war es ein Lernprozess, bis traditionelle Banken erkannten, dass Start-ups im ersten Schritt unbürokratische Finanzierungslösungen für die Existenzgründung benötigen. Die Volksbank war mitunter eine der ersten Bankinstitute, die dieses Potenzial erkannte. Sukzessive werden weitere Services entwickelt, um Gründerideen die Chance auf Verwirklichung zu geben. Win-win-Situation für beide Seiten Ein weiterer Punkt, von dem sowohl Start-ups als auch klassische KMUs profitieren können: Kooperationen! Von Start-ups kann man sich nicht nur etwas abschauen, sondern auch mit ihnen zusammenarbeiten. Die Verbindung der Netzwerke erlaubt Synergieeffekte. Wenn man selbst nicht innovativ ist, kann es sinnvoll sein, wenn man sich den Innovationsgeist extern ins Haus holt. Durch die Innovationen der Start-ups ergeben sich eventuell neue Möglichkeiten fürs eigene Unternehmen. Dabei ist es nicht einmal notwendig, dass sich die Firmen sehr ähnlich sind. Gerade sehr unterschiedliche Betriebe können am meisten von der Zusammenarbeit profitieren. In jedem Fall öffnet der Blick auf Start-up den klassischen KMUs die Augen und die Chancen sind groß, dass man motivierter, kreativer und mutiger an neue Aufgaben herangeht und dadurch dem Unternehmen mehr Attraktivität und Dynamik verleiht. SelbstständigkeitStartUpUnternehmertumWirtschaft 0 FacebookTwitterLinkedinEmail voriger Beitrag Quantencomputing nächster Beitrag „Entlastung ist die beste Hilfe für den Aufschwung“ Ähnliche Artikel Inventur: Mit der richtigen Vorbereitung Zeit sparen 30.10.2024 Konfliktstrategien 28.10.2024 Zahlen & Daten der Wirtschaft 13.10.2024 SEO bei Social Media für mehr Reichweite 25.09.2024 Erfolgreiches Networking: Kontakte knüpfen leicht gemacht 09.09.2024 KI kann die Wirtschaft revolutionieren 03.09.2024 Teilzeitbeschäftigung in Österreich 03.09.2024 Generationenwechsel: Erfolgreiche Unternehmensübergabe leicht gemacht 23.08.2024 Frauen bringen Schwung in Österreichs Wirtschaft 21.08.2024 Österreichs Startup-Szene 06.08.2024