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Gold gehört in jedes gute Portfolio

von Redakteur
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Sobald eine Krise eintritt und die Verunsicherung in der Bevölkerung wächst, steigt das Bedürfnis für ein Goldinvestment. Aus gutem Grund. Gold eignet sich nach wie vor als Krisenwährung. Edelmetalle sollten aber nur einen Teil einer breit angelegten Veranlagung ausmachen – dann ist man auf lange Sicht auf der sicheren Seite.

Sparbuch verschleiert den realen Wertverlust

Die Wertpapier-Affinität ist in Österreich im Vergleich zu anderen europäischen Ländern schwach ausgeprägt. Hierzulande dominiert die Vorliebe für konservative Sparformen. Daher verwundert es auch nicht, dass das Sparbuch nach wie vor die beliebteste Geldanlage darstellt. Ein wesentlicher Grund dafür ist, dass der Realverlust nicht sichtbar ist. 10.000 Euro auf dem Sparbuch sind auch nach zehn Jahren noch 10.000 Euro. Durch die Inflation gibt es aber einen Wertverlust, wonach 10.000 Euro nicht mehr so viel wert sind, wie zur Ausgangssituation. Allmählich wächst das Bewusstsein, dass man beim klassischen Sparbuch durch Nullzinsen keinen Vermögenszuwachs verzeichnet und in Zeiten der Inflation einen realen Wertverlust hinnehmen muss. Diese Erkenntnis ist der erste Schritt, in andere Assetklassen zu investieren.

Sparbuch versus Gold

Gegenüber dem klassischen Sparkonto wurde in der Vergangenheit gerne das Argument gebracht, dass Gold keine Zinsen und Dividenden abwirft. Die gegenwärtige Zinslage raubt dem Sparbuch diesen Pluspunkt. Im Gegenteil: Gold bringt zwar keine Zinsen, aber der Wertverlust wird anders eingeschätzt als beim klassischen Sparbuch. Das Investment in Gold wirkt für viele Sparer einfacher als vergleichsweise in Aktien oder Anleihen. Ein weiterer Vorteil: Gold ist steuerfrei und unterliegt nicht dem Kapitalertragsteuersatz. Das sind Gründe, warum immer mehr Menschen zunehmend Edelmetalle als ein Element ihres Portfolios entdecken. 

Pro und Contra für das Goldinvestment

Gold hat den Ruf, ein sicherer Hafen für Anleger zu sein. Kritiker sprechen Gold jedoch die Bezeichnung „konservative Geldanlage“ ab, weil das Edelmetall von den Schwankungen in der Preisentwicklung bei einer Wertpapier-Volatilität liegt und damit alles andere als ein sicherer Hafen ist. Der volatile Vermögenswert stellt ein gewisses Risiko für Anleger dar. Daher bedarf es Marktkenntnisse, um zum Beispiel langfristige Trends zu erkennen. In der Tat ist der Kurs des Goldpreises stets eine Berg- und Talfahrt. Im August 2021 brach der Goldpreis zum Beispiel wieder dramatisch ein. Langfristig betrachtet ist jedoch eine eindeutige Aufwärtsbewegung zu beobachten. Meist verhält sich der Goldpreis umgekehrt zu Wertpapieren. In Krisenzeiten sinken Wertpapiere und steigen die Goldpreise. In wirtschaftlich guten Zeiten ist es umgekehrt. Investiert man in beide Varianten, lassen sich die negativen Effekte abfedern. Gold ist aber nicht nur in Krisenzeiten gefragt. Seit der Finanzkrise 2008 ist die Nachfrage nach Edelmetall hoch geblieben. Das wirkt sich natürlich auch auf den Goldpreis aus. Es gilt Talfahrten des Kurses zu nutzen, um sich Gold anzueignen. Das setzt aber Finanzwissen als Basis voraus.

Gold macht nur als Beimischung Sinn

Gold sollte nicht die einzige Veranlagungsform sein. Optimal ist eine Mischung aus mehreren Veranlagungsarten. Um eine drohende Inflation zu überbrücken, kann Gold eine gute Wahl sein. Laut Finanzexperten empfiehlt es sich, rund zehn Prozent des Vermögens in Gold zu investieren. Für den Vermögensaufbau sind jedoch Wertpapiere die bessere Wahl. Je breiter gestreut ein Portfolio ist, desto stärker ist man geschützt vor Verlusten.

In Zeiten des Klimawandels und zukünftiger Unwägbarkeiten hinsichtlich der Umwelt auf unserem Planeten gilt nachhaltige Geldanlage als zukunftsweisende Investitionsform. Dabei werden die Anforderungen an ein Fondsprodukt neben Verfügbarkeit, Rendite und Sicherheit ergänzt um die Dimension der Berücksichtigung von ethisch-ökologischen Nachhaltigkeitskriterien. Titel müssen Regeln entsprechen, die Kategorien wie Umwelt, Soziales und Führungsqualitäten berücksichtigen. Damit ein positiver Nutzen dieser Fonds zu erwarten ist, wird natürlich auch geprüft, ob die Anlage nicht nur diesen nachhaltigen, sondern auch wirtschaftlichen Anforderungen genügt.

In Sachwerte zu investieren, um in Krisenzeiten gewappnet zu sein, ist einer der wichtigsten Ratschläge der Finanzexperten, weil es hilft, Werte zu sichern. Immobilien stehen hier neben Edelmetallen sehr hoch im Kurs. Auch Kunstwerke profitieren von diesem Trend. Bei Edelmetall sollte man nicht nur an Gold denken, sondern die breite Palette in Betracht ziehen. So erleben derzeit auch Silber, Platin und Palladium usw. einen Boom. Den Wertpapiermarkt sollte man keinesfalls unberücksichtigt lassen. 

Investmentfonds bieten sich zum Beispiel in Form eines Sparplans an. Der Fondssparplan ist eine Veranlagung, bei der regelmäßig Anteile an Investmentfonds erworben werden. Ziel ist, langfristig ein Vermögen aufzubauen und das schon mit geringen Beiträgen. Mit Investmentfonds, die in Edelmetalle investieren, kann man auch hier indirekt dem Gold treu bleiben.

Krisensichere Investments

Als sicherste Investmentfonds gelten breit gestreute ETFs (Exchange Traded Fund). Bei ihnen handelt es sich um börsengehandelte Indexfonds, welche die Wertentwicklung bekannter Marktindizes eins zu eins abbilden. Ähnlich wie beim Gold geht der Kurs auf lange Sicht verlässlich nach oben. Die Renditen sind attraktiv für alle, die langfristig Vermögen aufbauen möchten. Besonders geeignet für Personen, die nicht ständig Aktienkurse verfolgen wollen und keine Lust am Zocken und dem raschen Gewinn verspüren.

Finanzwissen gibt Sicherheit

Ein Grund, warum viele Menschen so stark am Sparbuch festhalten, ist fehlendes Finanzwissen. Dadurch kennt man zu wenig alternative Anlagemöglichkeiten und schreckt man vor Spekulationen zurück. Mit Finanzwissen kommt die Sicherheit. Dann lässt man sich auch nicht aus der Ruhe bringen, wenn der Goldpreis kurzfristig abfällt, sondern baut auf die Erfahrungen der Vergangenheit, dass sich die Kurse nach Crashes sogar immer rascher erholen. Die Basics kann man sich teilweise kostenlos über Broschüren und Internet aneignen. Zur Vertiefung sollte man jedoch auch Investment-Workshops besuchen. Hier lernen die Teilnehmer, auf welche Indikatoren sie achten müssen, um sicher zu veranlagen und Vermögensaufbau zu erzielen. Mit dem Wissen kommt auch die Bereitschaft, sich Sparpläne anzulegen, denn darin sehen die meisten Finanzexperten die Basis für eine krisensichere Veranlagung, unabhängig von der Veranlagungsart.

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