Finanzen Kennen Sie Ihre Bonität? von lisa.schumi@copegroup.com 30.03.2021 30.03.2021 4 Minuten lesen 276 Ein gutes Rating ist im Geschäftsleben wichtig. Was viele mittelständische Unternehmen nicht wissen: Betriebe können ihre Bonität selbstständig beeinflussen und aktiv verbessern. So wichtig ist die Kreditwürdigkeit für Unternehmen Sie möchten wissen, ob ein potenzieller Neukunde wirklich so gut dasteht, wie er behauptet? Sie vergeben einen Auftrag und wollen sichergehen, dass Ihr Lieferant finanziell stabil ist? Schon lange bevor eine größere Rechnung an den Kunden geht, sollte ein Unternehmen eine Sache bereits erledigt haben: dessen Bonität überprüfen. Sie beschreibt die Zahlungsfähigkeit eines Unternehmens in Form eines Ratings. Bonitätsprüfungen sind Teil der kaufmännischen Sorgfalt und gehören eigentlich zur Routine im Geschäftsleben. Denn offene Forderungen können schnell empfindlich hohe Ausfälle nach sich ziehen. Ein gutes Rating ist im Geschäftsleben besonders wichtig. Die Bonität ist ein Kriterium, von dem viel abhängt. Sie kann beispielsweise Auswirkungen auf die Zahlungsmodalitäten haben. Bei guter Kreditwürdigkeit kann ein Unternehmen in Vorleistung gehen, lässt die Zahlungsfähigkeit hingegen zu wünschen übrig, können Unternehmen sich mit Teilrechnungen, Vorauskassa oder Eigentumsvorbehalt absichern. Auch bei Stammkunden lohnt sich das laufende Monitoring, um rasch über mögliche Veränderungen bei der finanziellen Verlässlichkeit informiert zu sein. Immerhin 80 Prozent der Forderungsausfälle kommen laut KSV1870 aus dem Bestandskundengeschäft. Die eigene Bonität aktiv gestalten Unternehmen sind nicht nur gut beraten, die Kreditwürdigkeit der Geschäftspartner im Blick zu haben, sondern auch, die eigene aktiv zu gestalten. Denn je besser die Bonität eines Unternehmens ist, desto größer auch die Chance, gute Konditionen und Vertragsbedingungen bei Kreditversicherern und Banken zu erhalten, Investoren zu finden und bei Ausschreibungen zu punkten. Eine Top-Bonität verbessert das Image eines Unternehmens. Faktoren, die ein positives Unternehmensrating beeinflussen können Die Bonität eines Unternehmens wird insbesondere durch die Rentabilität, die Entwicklung der Verbindlichkeiten, die Geldflüsse und die Kapitalstruktur des Unternehmens beeinflusst. Vereinfacht ausgedrückt: Je höher die Innenfinanzierungskraft und je höher die Eigenkapitalquote bzw. je niedriger die Fremdkapitalquote, umso besser ist die Bonität eines Unternehmens.Pünktlichkeit hat hohe Priorität: Dabei geht es nicht nur darum Rechnungsfristen einzuhalten, sondern auch um die termingerechte Veröffentlichung von Bilanzen. Ein deutlicher Verzug kann auf Probleme im Unternehmen hinweisen oder als finanzielle Schwierigkeiten interpretiert werden. Offene Kommunikation: Das Unternehmen konnte neue Partner oder Investoren gewinnen? Das darf ruhig auch kommuniziert werden. Stellen Sie Ihr Unternehmen transparent dar. Beleuchten Sie dabei gezielt jene Punkte, welche Ihr Unternehmen besonders auszeichnen.Konsequentes Risikomanagement ermöglicht schnelles Handeln in Krisensituationen. Eine durchdachte Bilanzpolitik: Überlegen Sie sich gemeinsam mit Ihrem Steuerberater rechtzeitig vor dem Bilanzstichtag, welche Maßnahmen zu Verbesserungen der wesentlichen Bilanzkennzahlen führen können (beispielsweise Kürzen der Bilanzsumme für eine verbesserte Eigenkapitalquote). KMUs haben Hausaufgaben gemacht Dass die heimischen KMUs bei der Bonität in den Jahren vor der Coronapandemie ihre Hausaufgaben machten, zeigte eine Untersuchung der KMU Forschung Austria. Im 5-Jahres-Vergleich (2014 und 2019) hat sich die durchschnittliche Bonität um 15 Prozent verbessert. Die Ergebnisse beruhen auf einem Rating von 90.000 Jahresabschlüssen pro Bilanzjahr. Die ermittelte Kreditwürdigkeit eines Unternehmens basiert dabei auf der errechneten Ausfallwahrscheinlichkeit – also der Wahrscheinlichkeit, dass ein Unternehmen im Folgejahr in Zahlungsschwierigkeiten gerät. Hauptgründe für die verbesserte Bonität sieht die KMU Forschung Austria vor allem in der höheren Eigenkapitalquote und einer höheren Gesamtkapitalrendite. Daneben zeigten sich niedrigere Verbindlichkeiten und gestiegene Nettozuflüsse an liquiden Mitteln. Eine positive Entwicklung, die aber auch im Zusammenhang mit der damaligen Konjunkturentwicklung stand. 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