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Vorteile der Kreislaufwirtschaft

von Redakteur
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Die Kreislaufwirtschaft kombiniert ökologische, soziale und wirtschaftliche Aspekte miteinander. Durch die Förderung von Kreislaufwirtschaftsprojekten können Unternehmen dazu beitragen, Ressourcen zu schonen, Abfall zu reduzieren und die Umweltbelastung zu verringern. Im internationalen Vergleich ist Österreichs Wirtschaft in der Kreislaufwirtschaft weit fortgeschritten. Trotz des guten Status quo, gibt es Verbesserungspotenzial um die Vorteile der Kreislaufwirtschaft voll auszuschöpfen.

Österreich auf gutem Weg

Österreich hat eine lange Tradition in Abfallwirtschaft und Recycling und verfügt über ein gut entwickeltes Abfallmanagementsystem. Für viele zählen die Vorteile der Kreislaufwirtschaft bereits zu den Selbstverständlichkeiten. Vor allem in der Verpackungsindustrie. Hierzulande werden bereits über 90 Prozent der Verpackungen recycelt. Gut ausgebaut ist auch das Pfandsystem für Getränkeverpackungen, wodurch eine hohe Rücklaufquote ermöglicht wird. Auch in der Bauwirtschaft oder der Elektronikindustrie gibt es zahlreiche Initiativen und Projekte, die auf eine stärkere Kreislaufwirtschaft abzielen. Unternehmen setzen vermehrt auf das Design von Produkten für die Wiederverwendung oder das Recycling und arbeiten eng mit Recyclingunternehmen zusammen. 

Image verbessert sich

Unternehmen, die auf ressourcenschonende Produktionsverfahren, die Wiederverwendung von Materialien und das Recycling von Abfällen setzen, gewinnen in der Regel an Ansehen. Produkte werden so konzipiert, dass sie nach ihrer Nutzung wieder in den biologischen oder technischen Kreislauf zurückgeführt werden können. Biologische Materialien können kompostiert werden, während technische Materialien recycelt oder wiederverwendet werden können. Dadurch entsteht ein geschlossener Kreislauf mit möglichst wenig Abfall. 

Kundenakzeptanz entscheidet

Allerdings erfordert das Umschwenken eines Unternehmens auf eine Kreislaufwirtschaft oft auch eine Änderung des Konsumverhaltens und eine bewusste Entscheidung für nachhaltige Produkte und Dienstleistungen. Hapert es bei der Verbraucherakzeptanz, kann die Akzeptanz und Beteiligung der Verbraucher an der Kreislaufwirtschaft eine Herausforderung sein. Wichtig ist daher, die Kundinnen und Kunden für nachhaltige Produkte und Dienstleistungen zu sensibilisieren. Das kann zu einer verstärkten Kundenbindung führen. 

Vorteile der Kreislaufwirtschaft im Wettbewerb

Unternehmen, die innovative Technologien zur Förderung des Recyclings entwickeln, können von Recycling profitieren. Zum Beispiel, indem sie ihre Technologien an Recyclingunternehmen oder Hersteller von recycelten Produkten verkaufen und so neue Geschäftsmöglichkeiten schaffen. Zum Beispiel Einzelhändler, die recycelte Produkte in ihr Sortiment aufnehmen, aber auch Dienstleistungsbetriebe wie Logistiker, Beratungsfirmen oder Softwareanbieter, indem sie Lösungen und Dienstleistungen anbieten, die Unternehmen bei der Umstellung auf eine Kreislaufwirtschaft unterstützen. Begonnen von der Optimierung der Logistik bis hin zur Entwicklung von Nachhaltigkeitsstrategien. 

Banken gehen mit gutem Beispiel voran

Bankinstitute spielen eine wichtige Rolle bei der Förderung der Kreislaufwirtschaft, indem sie nachhaltige Finanzierungsstrategien entwickeln und Unternehmen dabei unterstützen, ökologisch verantwortungsvoll zu handeln. Vermehrt greifen Bankinstitute Unternehmen unter die Arme, die umweltfreundliche Technologien entwickeln oder in nachhaltige Projekte investieren möchten. Zum Beispiel bieten sie Kredite mit günstigen Konditionen an. Aber Banken haben auch das Potenzial, ihre eigenen internen Prozesse nachhaltiger zu gestalten. Zum Beispiel, indem sie auf digitale Dokumente umstellen und energieeffiziente Technologien nutzen.

Großes Potenzial bei Verpackungen 

Insbesondere im Bereich der Verpackungen lässt sich ein großer Recycling-Effekt erzielen. Das Problem ist, dass viele Verpackungen nicht umweltfreundlich sind und somit zur Verschwendung von Ressourcen beitragen. Recycling ist eine Möglichkeit, dieses Problem in den Griff zu bekommen. Es gibt viele Verpackungsmaterialien, die sich wiederverwerten lassen, allen voran Papier, Glas und Metall. Bringt man diese Materialien durch Recycling in eine Kreislaufbewegung, müssen keine neuen Rohstoffe abgebaut werden. Zudem spart es Energie. Kunststoffverpackungen sind derzeit noch ein großes Problem, weil sie häufig nur einmal verwendet werden können. Aber auch hier gibt es innovative Lösungen. Etwa biologisch abbaubare Kunststoffe, die aus pflanzlichen Materialien wie Maisstärke hergestellt werden und somit deutlich umweltfreundlicher als herkömmliche Kunststoffverpackungen sind. Manche Verpackungen können nach dem Gebrauch auch für andere Zwecke verwendet werden. Auch intelligente Verpackungen sind auf dem Vormarsch. Durch den Einsatz von Technologien wie RFID-Chips oder QR-Codes können Verpackungen Informationen über das Produkt und dessen Herkunft liefern. Das ermöglicht eine bessere Rückverfolgbarkeit und Transparenz für die Verbraucher.

Hürden der Kreislaufwirtschaft

Die Umstellung auf eine Kreislaufwirtschaft erfordert häufig komplexe Systeme und Infrastruktur, um die Wiederverwendung und das Recycling von Materialien zu ermöglichen. Zahlreiche Materialien sind schwer zu recyceln oder erfordern spezielle Verfahren, die teuer oder energieintensiv sein können. Nicht selten müssen ganze Produktionsprozesse umgestellt werden. Außerdem kann bei der Wiederverwendung und dem Recycling von Materialien das Risiko nicht ausgeschlossen werden, dass die Qualität der Produkte und Materialien abnimmt.

Schritte zur erfolgreichen Umsetzung

Um die genannten Hürden der Kreislaufwirtschaft abzubauen, muss in Infrastruktur und Technologie investiert werden. Dies kann anfangs mit Kosten verbunden sein. Diese Investitionen können aber langfristig dazu führen, dass Unternehmen Kosten sparen und neue Einnahmequellen erschließen. Man erleichtert den Umstieg auf eine Kreislaufwirtschaft, indem man sich bewusst mit Partnern zusammentut, die in der Kreislaufwirtschaft tätig sind, um den Austausch von Materialien, Wissen und Ressourcen zu optimieren. Ganz wichtig ist es, alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Umstellungsprozess mit einzubeziehen. Das gelingt etwa durch Schulungen, in denen über die Vorteile und Praktiken der Kreislaufwirtschaft unterrichtet wird. Es braucht natürlich auch politische Maßnahmen und Anreize, um die Umstellung auf eine Kreislaufwirtschaft zu fördern. Etwa durch Gesetze zur Förderung des Recyclings, zur Reduzierung von Abfalldeponien und zur Förderung von nachhaltigen Produkten und Dienstleistungen. Da das Thema an Bedeutung gewinnt, sehen die Zukunftsaussichten dahingehend gut aus. 

Erfahren Sie im Nachhaltigkeitsguide der Volksbank mehr über Kreislaufwirtschaft in Unternehmen.

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