Blogstart Unternehmer-Portraits Kober Glass: Ein (Durch)Blick in die Zukunft

Kober Glass: Ein (Durch)Blick in die Zukunft

von Claudia Plam
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Johannes Kober macht mit Glas vieles möglich, was noch in jüngerer Vergangenheit undenkbar schien. Es gibt noch viel Potenzial.

Fortschrittliche Technologie

„Man sieht mich, man sieht mich nicht.“ So würde wahrscheinlich ein Kind diese Situation beschreiben. Was wir beobachten, wenn wir Johannes Kober im Schauraum in Wien hinter einer seiner Glasplatten einmal schon und einmal nicht sehen, ist fortschrittliche Technologie. Möglich macht diesen so enttarnten Zauber eine sogenannte LC-Folie. „Ganz neu ist diese Technik selbstverständlich nicht“, so der Geschäftsführer der Kober Glass KG, „aber noch vor zehn Jahren war sie so teuer, dass sie schlichtweg kaum Abnehmer fand.“ Und natürlich hat sich auch die Hightech seitdem rasend weiterentwickelt. Heute stattet Hannes Kober gemeinsam mit seiner Tochter Julia und dem Techniker Dan Faulhaber Firmen und Privatkunden mit „Sondergläsern für Architektur und Design“, wie es der Firmenchef nennt, aus. Auf dreierlei Anfertigungen hat sich das Unternehmen dabei spezialisiert.

Glas von Kober im Ötzi-Museum

Wichtiges und auch zukunftsträchtiges Produkt ist das Schaltglas – in zweierlei Varianten. Ziel ist dabei dasselbe: Auf Knopfdruck kann eine Glaswand entweder durch- oder undurchsichtig geschaltet werden. Dies funktioniert entweder mittels einer im Verbundglas eingearbeiteten Schaltfläche oder durch das nachträgliche Anbringen besagter LC-Folie auf ein bereits bestehendes Glasobjekt. Seit rund 13 Jahren setzt sich Hannes Kober nun mit diesem Produkt auseinander: „Am Anfang, als ich an diesem Produkt noch gemeinsam mit der Firma Schott gearbeitet habe, waren wir sicher ein wenig unserer Zeit voraus.“ Jetzt ist diese Technik salonfähiger, stellt sie doch die ideale Möglichkeit dar, moderne Büroräume temporär zu trennen oder besondere Effekte für die Präsentation zu erzielen, wie Kober Glass es erst kürzlich im neuen Ötzi-Museum in Bozen zur Anwendung gebracht hat. „Hier haben wir einen Glaskubus mit dieser Technologie verbaut, die sich bei Annäherung des Besuchers selbst schaltet“, erzählt der innovative Geschäftsführer.

Gemeinsame Projekte

Zweites, nicht minder bedeutendes Geschäftsfeld des Glas-­Profis ist der sogenannte Sonderglasbau. „Ganz stark sind wir auch im ‚normalen‘ Schiebewandbereich sowie bei Nurglasmontagen wie Duschen oder Geländern“, so Kober. Die dritte Verarbeitungsmethode nennt der Geschäftsführer Designglas; dabei beherbergen – ebenfalls im Verbund – zwei Glasplatten quasi alles, was man sich wünscht und vorstellen kann. Als „Light Point“ sind es einzelne LED-Punkte, die das Glas gezielt zum Funkeln bringen, für Küchenrück- oder Trennwände bieten sich diverse Stoffe, wie die neueste Entwicklung – afrikanisches Baumrindentuch – an. Johannes Kober: „Dafür haben wir die Stoffe und Materialien besorgt und das Gesamtkonstrukt gemeinsam mit einem unserer Produzenten entwickelt.“ Dieses Projekt begleitete seit der Startphase die Volksbank – etwas, was für Johannes Kober neben der menschlichen Kompetenz eine gute Zusammenarbeit ausmacht.

Heute und (über)morgen

„Glas spielt seit weit über 1.000 Jahren eine große Rolle, heute ist es auch aus der Architektur, im Innen- und Außenbereich, nicht mehr wegzudenken“, so Kober. „Glas wird sich in den nächsten Jahrzehnten weiter verändern und noch weiter zum Hightech-Produkt, das sich selbst um Energiegewinnung und Temperaturregulation kümmert, avancieren.“

Innovatives (Glas-)Projekt

Auch bei Kober Glass selbst blicken Vater und Tochter schon jetzt in die Zukunft: Aktuell steht ein innovatives Projekt in den Startlöchern, welches sich mit der Rückprojektion mittels Beamer auf das schaltbare Glas beschäftigt.

"Das birgt ganz neue Möglichkeiten der Präsentation für Geschäfte, generell das Marketing und vieles darüber hinaus."

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