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Mein Körper ist mein wichtigstes Werkzeug.

von Redakteur
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Alle Unternehmerinnen und Unternehmer erwarten von sich und Ihren Mitarbeitenden, dass die Produktionsmittel ihres Betriebs ordentlich gewartet und gepflegt werden – vom Vorschlaghammer bis hin zu elektronischen Hightech-Geräten. Der richtige Einsatz des menschlichen Körpers, der all diese Werkzeuge erst zur Wirkung bringt, wird dagegen oft vernachlässigt. Doch mein Körper ist mein wichtigstes Werkzeug und verdient ganz besondere Beachtung und Pflege.

Wenn Sie mit Ihrem Auto exakt geradeaus fahren und präzise steuern wollen, brauchen Sie ein optimal eingestelltes Fahrwerk. Auch Ihren Körper müssen Sie auf Ihre Arbeitssituation optimal einstellen, um die beste Leistung zu erzielen aber vor allem, um nicht gesundheitlichen Schaden zu nehmen. Fehlhaltung bei der Arbeit – beispielsweise eine beständig verkrümmte Halswirbelsäule – ist vergleichbar mit Autofahren mit falsch eingestellter Radspur. Wobei die Folgen der Fehlhaltung wesentlich schlimmer sind. Denn einseitig abgenutzte Reifen lassen sich tauschen, durch beständige Fehlhaltung abgenützte Halswirbel aber nicht.

Gesundheitsinfos: Bringschuld und Holschuld

Besonders junge Menschen, die noch gefühlte Ewigkeiten von körperlichen Schäden durch Fehlhaltungen am Arbeitsplatz entfernt sind, kümmern sich oft zu wenig um ergonomische Anforderungen an den Arbeitsplatz. Nicht Desinteresse ist der Grund für die Missachtung, sondern ganz einfach Mangel an Informationen, auch darüber, was von Arbeitgeberseite an Gesundheitsmaßnahmen angeboten und eingehalten werden muss. Da lohnt sich sowohl für Arbeitnehmer:innen wie auch für Arbeitgeber:innen die Lektüre des Bundesgesetzes über Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit (ArbeitnehmerInnenschutzgesetz – ASchG).

My home is my office

Auch für ein Homeoffice müssen Arbeitgeber:innen ihren Arbeitnehmer:innen einiges zur Verfügung stellen. Das öffentliche Gesundheitsportal Österreichs des Bundesministeriums für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz informiert: „Für regelmäßiges Arbeiten im Homeoffice muss die Arbeitgeberin/der Arbeitgeber dem Stand der Technik entsprechende digitale Arbeitsmittel samt Zubehör (Monitor, Maus, Tastatur) zur Verfügung stellen.“ Information und Unterweisung von Arbeitnehmer:innen zählen ebenfalls zu den Pflichten von Arbeitgeber:innen. Dadurch werden wichtige Inhalte bezüglich eines gut gestalteten Arbeitsplatzes vermittelt und damit Arbeitnehmer:innen in die Lage versetzt, sich ihren Arbeitsplatz zu Hause nach ergonomischen und arbeitswissenschaftlichen Gesichtspunkten einzurichten. Für die Arbeitsumgebung ist jede Arbeitnehmer:in grundsätzlich selbst verantwortlich, es müssen von Seiten des Betriebes keine geeigneten Arbeitstische, Arbeitsflächen oder Sitzgelegenheit zur Verfügung gestellt werden.

My home is my office. Wirklich?

Einrichten muss ich mir den Homeoffice-Platz selbst. Bevor ich mich dazu entschließe in Absprache mit der Arbeitgeber:in meinen Arbeitsplatz nach Hause zu verlegen, muss ich mich fragen, ob ich in meinen eigenen vier Wänden überhaupt die Möglichkeit habe, einen ergonomisch passenden Arbeitsplatz einzurichten. Wahrscheinlich handelt es sich beim Homeoffice in sehr vielen Fällen um einen Computerarbeitsplatz, der vermeintlich rasch gefunden ist. Aber Achtung: Ein freier Tisch und ein Sessel sind noch kein ergonomisch gestalteter Arbeitsplatz! Einen hilfreichen Leitfaden diesbezüglich findet man als „Checkliste Homeoffice für Arbeitnehmer:innen“ der AUVA.

Empfohlene Bewegung pro Tag

Nützen Sie die Freiräume, die Ihnen Ihr Homeoffice bietet, für Pausen und Bewegung! Wer den angeborenen Bewegungsapparat zum Sitzapparat umfunktioniert, nimmt dabei Schaden. Erwachsenen empfiehlt die WHO jede Woche mindestens zweieinhalb bis fünf Stunden Bewegung. Das sind rechnerisch im Schnitt mindestens 21 Minuten pro Tag. Das ist nicht viel, wenn man bedenkt, dass unser Körper von Natur aus für Bewegung gebaut ist. Bewegungsmangel macht auf die Dauer krank und beim Werken im Homeoffice fällt auch noch der Weg an den externen Arbeitsplatz weg. Da regelmäßige Bewegung im Alltag aber positiv auf unsere Gesundheit und die Lebensqualität wirkt, empfiehlt es sich zumindest die alltäglichen Wege nicht mit dem Auto, sondern möglichst zu Fuß zurücklegen. Das schont zusätzlich Umwelt und Klima. 

Gesunder Geist in gesundem Körper

Ob Fitness-Center, Radfahren, Joggen, Schwimmen, Klettern, Sportverein, Haltungs- oder Krafttraining: Finden Sie für sich persönlich heraus, für welches dieser oder auch anderer Bewegungsangebote die Hürde am leichtesten zu überwinden ist. Und starten Sie damit noch heute! Dehnungsübungen und die Stärkung der muskulären Gegenspieler (Antagonisten) Ihrer am meisten beanspruchten Körperpartien sollten auf jeden Fall zu Ihrem Sportprogramm gehören. Schon bald werden Sie bemerken, dass richtige Bewegung nicht nur Ihren Körper in Schwung bringt, sondern auch Ihren Geist anregt.

Gesundes Österreich

Einen Programmvorschlag für den Einstieg in die gesundheitsfördernde Welt des Ausgleichsports finden Sie beispielsweise beim Fonds Gesundes Österreich: Machen Sie an 2 oder mehr Tagen in der Woche Übungen, die Ihre Muskeln kräftigen. Berücksichtigen Sie dabei alle großen Muskelgruppen. Das sind die Bein-, Gesäß-, Hüft-, Brust-, Rücken-, Bauch-, Schulter- und Armmuskeln. Zusätzlich sollten Sie mindestens 2 1⁄2 bis 5 Stunden pro Woche ausdauerorientierte Bewegung mit mittlerer Anstrengung oder 1 1⁄4 bis 2 1⁄2 Stunden pro Woche ausdauerorientierte Bewegung mit höherer Anstrengung oder eine entsprechende Mischung aus beidem machen. Vermeiden Sie langes Sitzen und machen Sie zwischendurch immer wieder Bewegung.

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