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UnternehmerInnen sollten an ihrer Kreditwürdigkeit feilen

von Redakteur
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Um ein Unternehmen zu gründen, oder bestehende Firmen voranzubringen, bedarf es häufig einer Finanzspritze. Wird ein Kredit angesucht, klärt der Kreditgeber im Vorfeld jedoch mit der Bonitätsprüfung, ob auch die Garantie besteht, das Geld wieder zurück zu bekommen. Bonität steht für Zahlungsfähigkeit und ist somit die Grundlage für wirtschaftliches Handeln. Von ihr hängt ab, ob und zu welchen Konditionen ein Kredit gewährt wird.

Kreditgeber zeichnet ein Gesamtbild vom Kreditnehmer

Der Kreditgeber möchte sich im Vorfeld ein Bild vom Kreditnehmer machen und dessen Zahlungsfähigkeit einstufen. Dazu werden weiche und harte Fakten geprüft, beziehungsweise persönliche und wirtschaftliche Kreditwürdigkeit. Bei der persönlichen Bonität steht im Fokus, wie es um die Verlässlichkeit bestellt ist und ob fällige Zahlungen zeitgerecht und in voller Höhe geleistet werden. Das wird anhand aktueller oder vergangener finanzieller Handlungen eingestuft. Stellen die Prüfer hier Versäumnisse fest, wirkt sich das negativ auf das Gesamtbild aus.

Bei der wirtschaftlichen Bonität stehen harte Zahlen und Fakten im Fokus. Die Banken oder alternativen Kreditgeber holen Informationen über Einnahmen und Ausgaben des Kreditnehmers ein. Sie erhalten die Daten vom Kreditschutzverband (KSV), verlangen aber auch vom Kreditnehmer Unterlagen wie Eigenmittelnachweise und Kontoauszüge. Aus persönlicher und wirtschaftlicher Bonität ergibt sich ein Gesamtbild, das zur Einstufung der Kreditwürdigkeit führt. 

Sondersituation für GründerInnen

Selbständige haben es in der Regel schwerer an Kredite zu kommen. Als Unternehmer möchte man bei der Bonitätsprüfung natürlich von seiner besten Seite glänzen. Grundvoraussetzung ist eine seriöse Haushaltsrechnung, aus der die Einnahmen und Ausgaben klar hervorgehen. Bei der Einstufung der Bonität von Gründern gibt es zwei entscheidende Nachteile. Erstens sind aufgrund der Unternehmensgründung meist nur wenig Eigenmittel vorhanden. Zweitens gibt es noch keine zurückreichenden Unternehmensdaten, die zeigen, ob ein Unternehmen wirtschaftlich erfolgreich ist oder nicht. Das resultiert meist in einer verhältnismäßig schlechten Einstufung der Kreditwürdigkeit. 

Die Bonität lässt sich verbessern

Je besser das Bonitätsrating, desto höher die Chancen auf Kredite zu guten Konditionen. Gerade bei den weichen Faktoren lässt sich die Bonität optimieren. Indem man bewusst darauf achtet, als ein sehr vertrauenswürdiger Kreditnehmer eingeschätzt zu werden. Das erzielt man etwa mit pünktlichen Ratenzahlungen und Elimination unnötiger Kostenfaktoren, die auf Kosten der Kreditwürdigkeit gehen. Das beginnt bei offensichtlichen Kleinigkeiten, wie etwa Kontoüberziehungen, die aufgrund mangelnden Überblicks entstehen.

Bonität-Selbstcheck

Wie der Kreditgeber erhält auch der Kreditnehmer selbst vom Kreditschutzverband die Bonitäts-Informationen zu seiner Person. Einmal pro Jahr ist eine kostenlose Selbstabfrage möglich. Das ist online über die KSV-Website möglich. Der Bonitäts-Selbsttest ist ratsam, weil man dadurch Sicherheit über den eigenen Status quo erhält und seine Chancen verbessert in Zukunft Kredite und lange Verträge abschließen zu können. Es gilt zu kontrollieren: Sind alle zur Verfügung stehenden Sicherheiten aufgezählt, die zu einer höheren Kreditwürdigkeit führen? Häufig kann es sein, dass die vorhandenen Daten nicht mehr aktuell sind. Sollten solche Informationen bei KSV noch gespeichert sein, lohnt sich ein Antrag auf Löschung der überholten Daten. Wichtig ist auch, die Einträge auf Vollständigkeit zu prüfen. Fehlen Informationen, kann das schlechte Rating auch darauf zurückzuführen sein. 

Bonitätsprüfung hat auch Schutzfunktion

Die Bonitätsprüfung zeigt nicht nur dem Kreditgeber, wie es um die Kreditwürdigkeit des Kreditnehmers bestellt ist, sondern dient auch dazu, dass die Prüfer anhand der Daten und Fakten frühzeitig erkennen, ob sich ein Unternehmen womöglich finanziell übernimmt. Somit schützt die Bonitätsprüfung zum Beispiel von einer Überschuldung, wenn zum Beispiel ein anderer Kredit läuft und ein zusätzlicher Kredit dem Unternehmen eher schaden als nützen würde. 

Banken agieren als verlässliche Partner 

Jedes Unternehmen sollte Wert legen auf ein gutes Finanzmanagement. Das bedeutet nicht zwingend, dass man die Experten im Haus sitzen haben muss. Gerade für Einzel- und Kleinunternehmen ist es häufig nicht möglich, über solche Spezialisten zu verfügen. Die Banken dienen nicht nur als Kreditgeber, sondern vor allem auch als Berater, um für zukünftige Bonitätsprüfungen gerüstet zu sein. Die Volksbank bietet ein umfangreiches Beratungsservice, das Unternehmer auf dem Weg zur bestmöglichen Bonitätsbewertung unterstützt. So geben Berater wertvolle Tipps, etwa zu Bilanzanalysen, Finanzplänen, aber auch zu alternativen Finanzierungsmöglichkeiten oder zusätzlichen Sicherheiten.

Kasten: 

Häufige Gründe für eine schlechte Bonitätsbewertung:

– Ausgaben größer als Einnahmen

– Rechnungen werden zu spät bezahlt

– Es laufen noch Kredite

– Offene Schulden

– Falsche Bonitätsdaten

Einfache Bonitäts-Optimierungen:

– Alle wesentlichen Unterlagen müssen griffbereit vorliegen 

– Vertrauenswürdigkeit unter Beweis stellen

– Optimieren der Verbindlichkeiten, etwa Schulden begleichen

– Rechnungen innerhalb der Frist bezahlen

– Gewissenhafte Kontoführung

– Strukturierte Finanzpläne

– Einnahmen sollten höher sein als Ausgaben

– Statt vieler kleiner Kredite lieber ein großer Kredit

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