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Wie barrierefrei ist Ihr Unternehmen?

von admin
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Barrierefrei durchs Unternehmen.

Aufzüge und Co. sind aus dem modernen Alltag kaum mehr wegzudenken. Was für die meisten Menschen aber einfach praktisch ist, ist für andere lebensnotwendig. Damit Ihr Unternehmen tatsächlich barrierefrei ist, müssen Sie einige Aspekte beachten. Aber richtig renoviert ist der Hürdenlauf bald Vergangenheit. Laut Wirtschaftskammer Österreich gibt es vier Barrieren für Menschen mit Behinderungen, die im Geschäftsalltag nichts zu suchen haben. Welche das sind und wie Sie diese vermeiden, lesen Sie hier.

Wer muss barrierefrei sein?

Nach dem Behindertengleichstellungsrecht müssen Güter und Dienstleistungen, die der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen, diskriminierungsfrei – also auch barrierefrei – angeboten werden. Das gilt unter anderem für Banken, Versicherungen, Handelsbetriebe, Gastronomie, Hotellerie, Verkehrsbetreiber, Gesundheitsberufe, Reisebüros, Kinos, Friseure, aber auch Ärzte, Apotheker, Notare oder Rechtsanwälte. Zudem müssen Unternehmen, deren Güter und Dienstleistungen aufgrund zielgruppenorientierter Angebote einer eingeschränkten Öffentlichkeit zugänglich sind, ebenfalls den Diskriminierungsschutz beachten. Barrierefreiheit ist jedoch ein Thema, mit dem sich alle Branchen auseinandersetzen sollten.

Richtig renovieren

Um das eigene Unternehmen barrierefrei zu gestalten, müssen Sie zunächst wissen, was es zu vermeiden gilt. Dies fängt bereits bei dem Bau des Gebäudes an. So entstehen schnell Hindernisse an Stellen, an die man zunächst gar nicht denkt. Das Fehlen von Rollstuhlrampen oder Blindenleitsystemen kann den Zugang zum Gebäude deutlich erschweren. Aber auch Lichtschalter oder Aufzugruftasten sollten in einer adäquaten Höhe angebracht sein. Stellen Sie zudem sicher, dass das Licht hell genug ist, damit sich auch Menschen mit Sehbehinderungen gut zurechtfinden. Schon kleine Umbaumaßnahmen können eine große Verbesserung in Richtung barrierefreies Unternehmen sein.

Barrierefreie Kommunikation

Barrierefreiheit beginnt zwar bei der Gestaltung der Gebäude, hört dort jedoch nicht auf. Auch Barrieren im Bereich Kommunikation gilt es vorzubeugen, denn viele ÖsterreicherInnen leben mit Legasthenie oder anderen Leseschwächen. Hier können etwa Vorlesefunktionen, die in vielen PCs und Smartphones integriert sind, Abhilfe schaffen. Zudem sollten Sie visuelle Beeinträchtigungen wie Farbenblindheit oder den Verlust des Sehvermögens beim Umbau beachten. Schilder mit zu kleiner Aufschrift, niedrige Kontraste auf der Website, Firmenschildern oder Printunterlagen sollten Sie vermeiden. Beschriftungen in Blindenschrift an Aufzügen und im Büro sind einfach umzusetzen. Eine schlecht designte Website ist für viele Kunden im wahrsten Sinne des Wortes unansehnlich. Viele Apps und auch Betriebssysteme bieten mittlerweile einen „Dark Mode“ an. Aus hell wird dunkel. Das schont die Augen und ist für Menschen mit einer Sehschwäche ein wahrer Segen. So schaffen Sie ein ganzheitlich barrierefreies Unternehmen.

Barrierefrei ist für alle praktisch, für viele ein Muss

Ob ein Unternehmen barrierefrei ist, fällt den Meisten Menschen erst auf, wenn sie selbst darauf angewiesen sind. Laut der WKO ist Barrierefreiheit für 10 % der Bevölkerung essentiell und für 40 % notwendig. So profitieren von den gesetzten Maßnahmen neben Personen mit Behinderungen auch ältere Menschen, Eltern mit Kinderwagen, Möbelpacker, Lieferanten und viele mehr. Auch sie kommen leichter durchs Leben, wenn die nötigen Schritte dafür bereits getan wurden. Denn von einem hindernisfreien Umfeld profitieren alle Menschen.

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