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Digitale Revolution Teil 1: Augmented Reality

von Redakteur
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Der Blick auf die Realität wird digital erweitert

Die digitale Revolution bringt viele neue technische Möglichkeiten mit sich. Der Digitalisierungsschub hat dabei auch Technologien wie Augmented Reality vorangetrieben.

Augmented Reality, in der Fachwelt mit dem Kürzel AR etabliert, heißt übersetzt „erweiterte Realität“ und steht für computerunterstützte Erweiterungen der Realitätswahrnehmung. In erster Linie wird die visuelle Wahrnehmung angesprochen. Im Fokus steht die Darstellung von Informationen, die dem Nutzer eingeblendet werden. Zum Beispiel Wegweiser, Bedienungsanleitungen oder Werbung. Augmented Reality lässt somit die digitale und physische Welt ineinandergreifen.

Vom Handy bis zur AR-Brille

Im privaten Bereich werden Augmented Reality-Anwendungen vorwiegend über Smartphone und Tablet genutzt. Es gibt auch Augmented Reality-Brillen, sogenannte AR-Brillen, die aber eher unter Computerspielern und in der IT-Branche weit verbreitet sind. Im Smartphone-Bereich boomen derzeit AR-Apps regelrecht. Viele davon sind dafür ausgelegt, Orientierung zu geben und mit dem Mehrwert einen stärkeren Bezug zum Gesehenen herzustellen. Etwa Apps, bei denen eine Umgebungs-, Standort- oder Objekterkennung erfolgt. Man hält das Smartphone auf ein gewünschtes Ziel und die Information werden eingeblendet. Zum Beispiel der Name eines Himmelskörpers, eines Tiers, einer Pflanze, eines Gebäudes, einer Straße, eines Berges usw. Es gibt auch AR-Apps, mit denen sich abfotografierte Straßenschilder und Speisekarten per Klick in Echtzeit übersetzen lassen. Mit einem Klick ist man „schlauer“.

Geeignet, um Produkte attraktiver zu machen

Im Onlinevertrieb war AR schon vor der Pandemie ein großes Diskussionsthema, aber erst die Krise hat diese Technologie tatsächlich beflügelt. Augmented Reality ist eine effektive Technologie zur Steigerung der Kundenzufriedenheit. Mit dem wachsenden Online-Handel verlagert sich der Wettbewerb in die digitale Welt: Dabei ist AR eine gute Methode, um Produkte oder Dienstleistungen aus der Masse besser hervorzuheben und dem Kunden Mehrwert zu bieten.

Interaktivität zieht an

Das Problem beim Online-Shopping ist, dass viele Produkte, die man digital auswählt, in der Realität nicht halten, was sie versprochen haben. AR-Apps schaffen hier Abhilfe, indem sie es ermöglichen, die Produkte virtuell über das Smartphone zu testen. Mit einem Klick kann man sehen, wie gut einem zum Beispiel ein Schuh, ein Shirt, ein Mantel oder ein Hut stehen, aber auch, wie sich ein neues Möbelstück in der Wohnung machen würde. Der Kunde bekommt ein besseres Gefühl für Größe und Form – das steigert nicht nur die Kaufentscheidung, sondern reduziert auch Reklamationen, und in weiterer Folge Logistikkosten. Lokale Betriebe können sich auf diese Weise durchaus im harten Konkurrenzkampf Vorteile verschaffen, indem durch die Zusatzinformationen ein stärkerer Bezug zur Regionalität erzeugt wird.

Branchen, in denen Augmented Reality am stärksten boomt

Theoretisch kann AR in allen Branchen und Bereichen zum Einsatz kommen. In der Medizinforschung lässt man sich zum Beispiel über AR-Headsets verdeckte Bereiche einblenden – quasi ein „Röntgenblick“. Auch in der Industrie ist der neue Trend im Vormarsch, weil zahlreiche Arbeitsschritte erleichtert und Fehler sowie Unfälle vermieden werden können. Etwa, indem AR via Sichtfenster, Brillen, Schutzhelme, Windschutzscheiben usw. die nächsten Schritte anzeigt. Die Coronakrise forciert den AR-Einsatz im Bildungsbereich, denn gerade beim Homeschooling und Online-Learning ist die neue Technologie geeignet, um digitale Inhalte auf reale Welten zu projizieren und in die Realität zu integrieren: So wird trockene Theorie greifbarer gemacht. 

Auch Banken integrieren zunehmend AR. Zum Beispiel, um den Weg zur nächsten Bankfiliale oder zum nächstgelegenen Bankomaten aufzuzeigen, aber auch, um den Kunden einen virtuellen Berater zur Seite zu stellen und mit attraktiven zusätzlichen Services neue Kunden zu gewinnen.

Vielversprechendes Zukunftspotenzial

Die Technologie hat die Kinderschuhe abgestreift und macht enorme Fortschritte. Auf lange Sicht bedeutet die kontinuierliche Weiterentwicklung, dass sich auch das Kundenverhalten verändern wird. AR wird zur Selbstverständlichkeit. Anzeigen, Kataloge, Artikel, Werbeclips usw., in denen man nicht automatisch interagieren kann, laufen in Zukunft Gefahr, als unbefriedigend wahrgenommen zu werden. Die USA hat beim Augmented Reality Hype derzeit die Nase vorne, denn schon vor der Pandemie investierten viele Unternehmen in diese neue Technologie. Nicht umsonst arbeiten auch Apple, Facebook und andere Technologie-Giganten intensiv an intelligenten Brillen für Augmented Reality und der Verknüpfung mit Virtual Reality.

Exkurs: 

Vorteile und Chancen

  • mehr Zusatzinformationen und dadurch mehr Bezug zum Produkt
  • geeignete Technologie zur Kundenbindung
  • Experten erhoffen sich durch Augmented Reality einen weiteren Schub im Onlinehandel
  • die Technik schreitet ständig voran und die Qualität der AR-Anwendungen wird immer besser
  • dadurch wird auch die Zahl der Nutzer steigen
  • es wird in Zukunft alltäglich werden, mit AR-Anwendungen umzugehen
  • Augmented Reality kann das Leben erleichtern, indem die AR-Anwendungen Probleme lösen – wie etwa Sprachbarrieren, Orientierungslosigkeit usw.
  • mit Animationen erhöht AR Lernerlebnis und somit auch die Motivation am Lernen

Nachteile und Risiken

  • durch einen unreflektierten Einsatz von AR-Anwendungen kann man sich lineare Wahrnehmungsmodi angewöhnen; die natürliche dynamische Wahrnehmung und Interaktion mit der realen Welt nehmen ab
  • das veränderte Kundenverhalten kann negative Folgen für den stationären Handel mit sich bringen, da durch AR und VR die Menschen in der digitalen Welt beinahe dasselbe Shoppingerlebnis umsetzen können
  • auch wenn AR virtuelles Testen von Produkten etc. ermöglicht, lässt sich das reale Erlebnis nicht komplett ersetzen

Exkurs: Verwandte Technologien

Augmented Reality (AR) wird oft in Konkurrenz zu Virtual Reality (VR) gesehen. Bei VR taucht der Nutzer mithilfe technischer Geräte komplett in eine virtuelle Welt ein. Teilweise werden diese beiden Technologien kombiniert, das nennt man dann genau genommen Mixed Reality, also MR. In Zukunft werden diese Technologien immer stärker verschmelzen und dadurch völlig neue Erlebnisse ermöglichen. Was gestern noch wie Science Fiction wirkte, kann somit morgen schon Realität werden.

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