Unternehmer-Alltag Führungskraft in Teilzeit – geht das? von admin 22.09.2020 22.09.2020 3 Minuten lesen 728 Viele ArbeitnehmerInnen fragen sich, warum wir nach wie vor so wenig weibliche Führungskräfte haben. Dabei gibt es doch inzwischen Ansätze wie etwa die Frauenquote. Trotzdem ändert sich kaum etwas. Das liegt vielleicht daran, dass Frauen oftmals andere Anforderungen an Arbeitsplätze haben als Männer. Insbesondere für Mütter mit kleinen Kindern ist Arbeiten in Vollzeit eine organisatorische Herausforderung – aber dann auch noch Führungskraft? In Teilzeit können sich das die Wenigsten vorstellen. Dabei ist Karriere auch mit weniger Stunden möglich. Die VOLKSBANK WIEN AG macht es vor und setzt gezielt auf Frauenförderprogramme sowie neue Arbeitsmodelle. Wie funktioniert das Modell Führungskraft in Teilzeit? „Unserem Vorstand ist sehr wichtig, Frauen dabei zu unterstützen, zu führen. Dafür muss aber als erstes in den Köpfen aller Beteiligten ein Umdenken stattfinden. Nämlich, dass Führungsverantwortung und Teilzeit kein Widerspruch sind“, erläutert Bahareh Barg, HR Entwicklungs- und Innovationsmanagement der VOLKSBANK WIEN AG. Trotz geringerem Stundenausmaß bleibt die Wertschätzung dieselbe. Deshalb bekommt eine Führungskraft in Teilzeit 100% der führungsbezogenen Zulagen. Zusätzlich müssen Rahmenbedingungen geschaffen werden, die Berufs- und Privatleben tatsächlich vereinbar machen. „Bei uns gibt es zum Beispiel keine Präsenzpflicht mehr. Das heißt, wir können alle remote arbeiten. Das schafft natürlich enorme Flexibilität – auch für eine Führungskraft“, so Barg. Auch Neuerungen wie die 17-Uhr-Regelung zahlen auf das Modell ein: MitarbeiterInnen können Meetings, Sitzungen und Besprechungen nach 17 Uhr ablehnen. Die Teilnahme erfolgt stattdessen auf freiwilliger Basis. Worauf kommt es bei der Umsetzung an? „Einer unserer Kernwerte ist Vertrauen. Insbesondere für neue Arbeitsmodelle wie Führungskraft in Teilzeit oder Remote Work sind Vertrauen und Mut die Basis, um einen Schritt nach vorne zu gehen“, bekräftigt die Entwicklungs- und Innovationsmanagerin. Vertrauen ist dabei jedoch keine Einbahnstraße, denn auch die Frauen müssen lernen, an sich und ihre Kompetenzen zu glauben. Ohne diese Grundeinstellung nützen selbst die besten Prozesse und Strategien wenig. „Wir möchten Frauen deshalb Mut machen und sie dabei unterstützen, Führungspositionen einzunehmen. Wenn das nur in Teilzeit geht, dann machen wir das möglich“, freut sich Barg. Netzwerke zur Weiterbildung Zusätzlich hat die VOLKSBANK WIEN AG zahlreiche Initiativen sowie Förderprogramme ins Leben gerufen, um Führungskräfte aufzubauen. Der Austausch untereinander ist dabei ein wichtiges Instrument. So stehen den weiblichen High Potentials etwa beim WoMentoring-Programm sowohl Bereichsleiter als auch Vorstände mit wertvollen Tipps zur Seite. „Wir wissen natürlich, dass wir noch nicht da sind, wo wir sein sollten. Darum braucht es zusätzlich Role Models, die anderen Frauen zeigen, wie es möglich ist, sich als Frau zu positionieren und in Teilzeit zu führen. Darum sind unsere Frauennetzwerke auch so wichtig“, erklärt die Entwicklungs- und Innovationsmanagerin. Denn das Ziel sollte es sein, Vielfalt im Unternehmen zu leben und Stärken von Frauen und Männern endlich zu vereinen. ErfolgStrategie 0 FacebookTwitterLinkedinEmail voriger Beitrag Zahlen & Fakten der Wirtschaft nächster Beitrag Vorbereitung für die nächste Krise Ähnliche Artikel In der Krise richtig kommunizieren 02.07.2024 Der Boom des E-Autos 18.04.2024 Richtig verhandeln: 8 Irrtümer, die sich hartnäckig halten 15.03.2024 Kundenloyalität und Kundenbindung: Wie Kundenbeziehungen funktionieren 29.02.2024 Transformation ist unumgänglich 21.09.2023 Nachhaltigkeitsstrategie oder Greenwashing? 16.08.2023 Österreichs schnellster Jugendlicher 02.08.2023 Corporate Social Responsibility 30.07.2023 Rein in die Kreislaufwirtschaft 17.07.2023 Outsourcing mit Verstand 14.07.2023