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Social Media: Wie KMU die Community erfolgreich managen

von Niloofar Soleimanian
6 Minuten lesen
Kundenbindung und Image eines Unternehmens sind in der heutigen Zeit wichtiger denn je. Social-Media-Kanäle bieten maßgebliche Möglichkeiten, diese zu stärken. Wie auch KMU vom Community Management profitieren können.

In einer immer stärker von E-Commerce geprägten Wirtschaft ist die Konkurrenz nur mehr einen Klick entfernt. Eine starke Kundenbeziehung ist daher essenziell für den Geschäftserfolg. Soziale Medien sind eine ideale Möglichkeit, Bindungen und Beziehungen zwischen einem Unternehmen und (potenziellen) Kunden oder dem Publikum im Allgemeinen aufzubauen. Wie bei jeder Beziehung gilt aber auch bei der digitalen Kommunikation auf Social Media: An ihr muss gearbeitet werden, sie muss mittels Community Management gepflegt werden. Es fördert die Interaktion, schafft Nähe zu den Kunden und kann online den guten Ruf eines Unternehmens stärken. Die Art, wie sich ein Unternehmen präsentiert, hat schlussendlich wesentlichen Einfluss auf Kaufentscheidungen. Community Management ist aber nicht nur für größere Unternehmen ein Thema, die dafür gleich ein ganzes Team anstellen können. Erfahren Sie, warum es auch für KMU wichtig ist und wie sie davon profitieren können.  

Was ist Community Management?

Auch im 21. Jahrhundert, einem zunehmend digitalen Zeitalter, suchen Menschen stets nach Austausch mit Gleichgesinnten. Sie sehnen sich nach einem Gruppenzugehörigkeitsgefühl. Ein Bedürfnis, das man sich beim Aufbau einer Online-Community zunutze machen kann. In Communities fühlen sich Menschen miteinander verbunden. Ein Social-Media-Auftritt verleiht einem Unternehmen ein Gesicht (siehe auch: „Social-Media-Auftritt muss gut durchdacht sein“). Dadurch können Firmen den direkten Dialog auf Augenhöhe mit den Kunden sichern, sie treten mit ihnen in Beziehung. Community Management heißt, diese Beziehungen aktiv zu gestalten. Es schafft Nähe zu den Kunden, kann das Image eines Unternehmens aufbauen und die eigene Marke stärken. Wer einem Unternehmen auf Instagram & Co. folgt, wird es auch im echten Leben gegenüber der Konkurrenz bevorzugen. 

Warum ist Community Management wichtig?

Die Markentreue wurde in den letzten Jahren auf die Probe gestellt. Konsumenten überlegen sich immer häufiger, für welche Marken sie Geld ausgeben. Vor allem die junge Generation erwartet sich gesellschaftliche und soziale Verantwortung von Unternehmen. Dies spielt beim Kaufverhalten eine zunehmend wichtige Rolle. Die Werte des Unternehmens bekommen somit mehr Bedeutung: Kann ich mich mit dem Unternehmen identifizieren? Die Kunden müssen sich „wohlfühlen“ mit einer Marke. Studien haben gezeigt, dass Kunden mit einer emotionalen Bindung zu einem Unternehmen einen deutlich höheren Customer Lifetime Value aufweisen und das Unternehmen auch öfter weiterempfehlen. Eine überwiegende Mehrheit der Konsumenten kauft Produkte oder Services eher bei einem Unternehmen, dem sie vertrauen.

Vielen Unternehmen eilt ein Ruf voraus – dieser bezieht sich freilich auch auf die Arbeitgebermarke und spielt somit beim Personalmarketing eine wichtige Rolle. Besonders die jungen Talente der Generation Y und Z tummeln sich überwiegend auf sozialen Netzwerken wie Facebook, Instagram und LinkedIn. Vor allem für sie hat die Sinnhaftigkeit einer Arbeit an Bedeutung gewonnen. Diese macht laut einer Studie von „Great Place to Work“,  einen maßgeblichen Unterschied in der Employee Experience und bei der Mitarbeiterbindung aus. So gibt rund ein Drittel an, dass für sie ein sinnvoller Beitrag durch die eigene Arbeit wichtiger ist als die Bezahlung. Wenn es mehr als „nur ein Job“ ist, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die jungen Talente bleiben, auf das Dreifache. Sie legen außerdem Wert auf dynamische und kreative Aufgaben, eigenverantwortliches Arbeiten, hohe Kundenorientierung und flexible Arbeitsbedingungen. Den jungen Generationen geht es um ein attraktives Gesamtpaket, das neben persönlichen Bedürfnissen auch gesellschaftliche Werte (z. B. Nachhaltigkeit) vereint. Wirkt ein Arbeitgeber interessant für Bewerbende? Über Social Media kann eine entsprechend starke Arbeitgeberattraktivität aufgebaut werden. Community Management hilft dadurch auch bei der Personalakquise und gegen den Fachkräftemangel.  

Tipps für ein erfolgreiches Community Management

Eine Community ist das Aushängeschild eines Unternehmens. Mit ein paar originellen Postings so nebenbei ist es beim Community Management somit nicht getan. Entscheidend ist die Entwicklung eines Unternehmensleitbilds – Werte, Mission, Vision. Wer sind wir als Unternehmen? Die Rolle, die sich ein Unternehmen zuschreibt, muss auch erfüllt werden. Zentral im Bereich der Imagestärkung ist, authentisch und glaubwürdig zu bleiben. 

  • Der passende Ton. Kommunikation auf Augenhöhe, persönliche Antworten, darauf sollten alle Unternehmen grundsätzlich achten. Individueller wird es bei der Wortwahl, immerhin geht es um den eigenen Außenauftritt. Welche Sprache spricht das Unternehmen? Passt ein lockerer, witziger Stil, oder bleibt es eher sachlich, informativ?
  • Zeitnahe Reaktionen. Kommentare und Anregungen sollten nicht zu lange unbeantwortet stehen bleiben. Es gibt jedoch keine Regeln, was unter „zeitnah“ konkret zu verstehen ist. Dies variiert auch je nach Social-Media-Kanal. Grundlage für eine adäquat schnelle Reaktion ist jedenfalls regelmäßiges Monitoring der Kanäle.
  • Interaktionen fördern. Mit einem schnellen Like eines Kommentars ist es manchmal nicht getan. Es kann sich lohnen, in den Dialog zu treten oder auch bei der Community nachzufragen.
  • Zuhören. Es lohnt sich, den Usern zuzuhören und auf das Feedback einzugehen. Sie können mitunter interessante Inputs und Sichtweisen von außen liefern.
  • Empathie zeigen. Für Anliegen oder Kritikpunkte sollte Verständnis gezeigt und konkrete Lösungsvorschläge angeboten werden. So fühlen sich die User ernst genommen.

Worauf bei Community Management Tools zu achten ist

Eine Community zu pflegen braucht Zeit und bedeutet Aufwand. Entsprechende Tools, die von zahlreichen Anbietern am Markt angeboten werden, erleichtern einem das Leben beim Community Management jedoch, vor allem wenn mehrere Social-Media-Kanäle bespielt werden sollen. Welche Funktionen sollte das Tool aufweisen?

  • Zentraler Posteingang, in dem alle Kommentare und Nachrichten von verschiedenen Kanälen landen.
  • Social Listening, also die Möglichkeit, die Kanäle auf Erwähnungen des Unternehmens oder spezielle Themen zu scannen.
  • Analytics-Funktionen, um plattformübergreifend aus den Daten wichtige Erkenntnisse zu gewinnen.
  • Automatisierungen sparen Zeit bei Routineaufgaben.
  • Team-Management. Besonders wenn mehrere Personen am Community Management beteiligt sind, sollten Verantwortlichkeiten und Aufgaben zugewiesen werden können. Gute Tools erleichtern auch die Kommunikation untereinander.
  • Integration mit anderen Tools. CRM oder Marketing Automation: es sollten Schnittstellen zu anderen Werkzeugen möglich sein.

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