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Inklusion führt zum Erfolg

von Redakteur
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Von der Wellness-Oase über den Pharma-Konzern und das Industrieunternehmen bis hin zum renommierten Möbelhaus und der weltberühmten Fastfood-Kette – über alle Branchen hinweg widmen sich die Führungskräfte vermehrt der Inklusion, um in Zeiten des Fachkräftemangels und der Gleichberechtigung keine Zielgruppe außen vor zu lassen. Die Umsetzung von Inklusion verlangt zwar viel Geduld und Investitionsbereitschaft, bringt den meisten Unternehmen auf lange Sicht aber mehr Vor- als Nachteile.

Bewusstsein entwickeln

Unter Inklusion versteht man die Integration von Menschen mit Behinderungen in einem Unternehmen. In den meisten Betrieben wird Inklusion in einem Atemzug mit Diversität genannt. Verständlich, denn Diversität und Inklusion gehören untrennbar zusammen. Wir fokussieren hier auf die Inklusion. Sie muss von ganz oben gesteuert werden. Inklusion führt zum Erfolg, wenn ein Unternehmer ein Bewusstsein für Inklusion hat.

Vorurteile abbauen

Die Umsetzung von Inklusion scheitert häufig an fehlendem Feingefühl und Kompromissbereitschaft. Es existieren noch immer viele Vorurteile, die abgebaut werden müssten. Etwa bei der Angst vor Kündigungsschutz, dem Irrglauben, dass man Personen mit Handicap nicht kritisieren dürfe, wenn sie Fehler machen, bis hin zur Skepsis, dass durch die Integration von Menschen mit Behinderung auch die Leistung der Menschen ohne Behinderung beeinträchtigt werden könnte. In den meisten Fällen zeigt sich nämlich genau das Gegenteil und das gesamte Unternehmen profitiert von der Inklusion.

Potenzielle Arbeitskräfte

Es darf zudem nicht unterschätzt werden, dass ein großer Anteil der österreichischen Bevölkerung eine Behinderung hat. Viele dieser Personen stehen auf dem klassischen Arbeitsmarkt vor großen Hürden, obwohl sie in einem geeigneten Arbeitsumfeld vollwertige Mitarbeiter sein können. Gelingt es, diese Zielgruppe zu integrieren, ist das ein wichtiger Schritt, das Problem des Personalmangels abzuwenden.

Respektvoller Umgang

Klar ist, dass Teamwork von Menschen mit und ohne Behinderungen viel Feinfühligkeit und Sensibilisierungsarbeit für das Thema verlangt. Mitarbeiter müssen nachempfinden können, dass ein effizientes Arbeiten mit Behinderung gut möglich ist. Richtig angegangen zeigt sich, dass die Integration einen wertschätzenden Umgang mit allen Kollegen fördert und der gegenseitige Respekt steigt. Viele Firmen berichten, dass durch die Inklusion Zusammenhalt, Hilfsbereitschaft und Solidarität im gesamten Unternehmen gestärkt werden.

Herausforderungen ins Auge blicken

Wenn es an die Umsetzung von Inklusion geht, gibt es viele Voraussetzungen zu berücksichtigen, um Menschen mit Behinderung zu integrieren. Barrierefreiheit verlangt von vielen Unternehmen einen großen Investitionsaufwand. Etwa bauliche Maßnahmen, wie zum Beispiel rollstuhlgerechte Toiletten, oder Lesegeräte und andere technische Ausgleichsmöglichkeiten, aber auch Alarmsysteme, damit etwa gehörlose Mitarbeiter einen Feueralarm mitbekommen. Auch Sprache sollte möglichst barrierefrei sein. Hier setzen viele Unternehmen unter anderem auf moderne Digitalisierungstools, die eine Kommunikation erleichtern. Wichtig ist es auch, Menschen mit Behinderungen bereits bei den Stellenausschreibungen richtig anzusprechen. Sonst droht die Gefahr, dass sich trotz geeigneter Stellen zu wenige Bewerber melden.

Professionelle Hilfe

Unternehmen, die es sich leisten können, setzen auf eigene Inklusionsbeauftragte, bei denen alle Fäden zusammenlaufen, die den Überblick behalten und die notwendigen Schritte kennen, die zur Umsetzung notwendig sind. Es ist sinnvoll, wenn es rund um Fragen zum Thema Inklusion eine Ansprechperson für Führungskräfte und Mitarbeiter gibt, aber auch, um Inklusions-Projekte weiterzuentwickeln. Große Unternehmen installieren sogar ein eigenes Accessibility Management. Sowohl für große und kleine Unternehmen gibt es aber auch zahlreiche Möglichkeiten, externe professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, die bei der Umsetzung unterstützen. Zum Beispiel das NEBA Betriebsservice oder die Beratungsunternehmen myAbility, JobFair, Alpha Nova, Y3. Es gibt auch die Zero Project Unternehmensdialoge der Essl Foundation. Eine enge Zusammenarbeit mit sozialen Einrichtungen spart viel Energie. Klar ist aber auch, dass sich Inklusion nicht übers Knie brechen lässt, sondern ein langsamer, stetiger Prozess ist.

Vielseitig einsetzbar

Optimalerweise werden auf der Suche nach Aufgabenbereichen für Menschen mit Behinderungen individuelle Lösungen gefunden und geeignete Rahmenbedingungen geschaffen. Manche Unternehmen rufen sogar gezielt Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderungen ins Leben. Teilweise lassen sich in Betrieben sogar Bereiche finden, in denen Menschen mit bestimmten Einschränkungen einen Vorsprung haben und durch einen eingeschränkten Sinn ein anderer stärker ausgeprägt ist. Ein guter Arbeitgeber sucht für jeden Mitarbeiter die Rolle, in der die Person ihre Stärken am besten zur Geltung bringen kann.

Inklusion führt zum Erfolg

Erstrebenswert ist, dass Mitarbeiter unabhängig von Herkunft, Religion oder Behinderung die Chance erhalten, sich zu verwirklichen. Letztlich führt Inklusion zu mehr Wohlfühlen in einem Betrieb – und in einem Unternehmen, in dem Mitarbeiter zufrieden sind, steigt die Arbeitsmoral und sinken die Krankenstandstage. Das wirkt positiv auf den Unternehmenserfolg. Schließlich sind Unternehmen, die Inklusion leben, aber auch echte Vorbilder und wichtig für die heimische Wirtschaft, weil sie andere Betriebe motivieren, es gleich zu tun. Mit dem Bekenntnis zur Inklusion präsentieren sich Unternehmen auch nach außen als werteorientierte Firmen. In der Regel honorieren Kunden dieses Engagement. Inklusion trägt also auch zum verbesserten Image bei. Nicht zu vergessen: Durch die Beschäftigung von Menschen mit Behinderung müssen viele Betriebe weniger bzw. keine Ausgleichstaxe mehr zahlen – ebenfalls ein wichtiger wirtschaftlicher Faktor.

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