FinanzenUnternehmer-Alltag So haben Sie Ihren Energieverbrauch im Griff von Redakteur 03.10.2024 03.10.2024 9 Minuten lesen 5,3K Energieeffizienz spielt eine zentrale Rolle in der Bekämpfung des Klimawandels, der Reduzierung der Energiekosten und der Schaffung einer nachhaltigeren Zukunft. Unternehmen können durch verschiedene Maßnahmen zur Energieeffizienz beitragen, um auf der einen Seite Kosten zu sparen, gleichzeitig aber auch ihre Umweltbilanz zu verbessern. Wir zeigen, wie Sie im Unternehmen von der Energieeffizienz profitieren. Energieeffizienz bezieht sich auf die Fähigkeit, mit weniger Energie denselben Nutzen oder die gleiche Leistung zu erzielen. Im Fokus steht, den Energieverbrauch zu minimieren, ohne die Qualität oder den Komfort zu beeinträchtigen. Es gibt verschiedene Ansätze, um die Energieeffizienz zu steigern, seien es technologische Verbesserungen, Bau- und Sanierungsmaßnahmen bis hin zu Verhaltensänderungen. Bevor man jedoch Maßnahmen zur Optimierung der Energieeffizienz setzen kann, muss der aktuelle Energie-Stand eines Unternehmens ermittelt und eventuelle ineffiziente Prozesse und Geräte identifiziert werden. Das gelingt mit einem sogenannten „Energieaudit“. Dadurch werden mögliche Einsparpotenziale sichtbar. Wirtschaftliche Notwendigkeit Energieeffizienz bedeutet für Unternehmen und Privathaushalte unterschiedliche Dinge, vor allem in Bezug auf ihre Ziele, Anwendungen und Auswirkungen. Für Unternehmen steht meist die Kostensenkung im Vordergrund. Für Privathaushalte spielt die Reduzierung der Energiekosten zwar ebenfalls eine Rolle, jedoch oft in Kombination mit einem persönlichen Umweltbewusstsein. Bei Unternehmen kann die Energieeffizienz direkte Auswirkungen auf die Gewinnmargen haben, da niedrigere Energiekosten die Betriebskosten reduzieren. Zudem sind Unternehmen oft stärker auf nachhaltige Praktiken angewiesen, um den Anforderungen von Stakeholdern, Regulierungen und Kund:innen gerecht zu werden. Regulierung zwingt zum Handeln Österreichs Unternehmer:innen unterliegen immer strengeren Regulierungen bezüglich Energieverbrauch und Emissionen und müssen ihren Energieverbrauch und ihre Effizienzmaßnahmen transparent einsehbar machen. Vor allem, wenn ein Betrieb an Börsen notiert oder in bestimmten Branchen tätig ist. Viele Unternehmen wenden große Teile des Budgets für die Investition in energieeffiziente Technologien auf, wie z.B. hochmoderne Maschinen, Automatisierung oder Gebäudeoptimierung. Die Amortisationszeit solcher Investitionen sollte detailliert analysiert werden. Größere Unternehmen können von Skaleneffekten profitieren, indem sie größere Mengen an energieeffizienten Technologien kaufen und somit Rabatte aushandeln. Das kann die Wirtschaftlichkeit von Investitionen in Energieeffizienz erhöhen. Kleineren Unternehmen fehlt hierzu meist das Budget. Energieeffizienz als Marketinginstrument Die Öffentlichkeit blickt immer genauer auf das Nachhaltigkeitswirken der Betriebe. Das veranlasst viele Unternehmen, Energieeffizienz auch als Marketinginstrument einzusetzen und das Firmenimage aufzupolieren. Nicht nur bei den Kund:innen, sondern auch intern, um bei Mitarbeiter:innen eine bessere Identifikation mit dem Unternehmen zu erzielen und Fachkräfte an das Unternehmen zu binden. Reduzierte Kosten Die Höhe der Ersparnisse für Unternehmen durch Energieeffizienz-Maßnahmen kann stark variieren und hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel der Branche, dem Umfang der Maßnahmen, der Größe des Unternehmens und den bestehenden Energiepreisen. Im Allgemeinen können Unternehmen durch die Implementierung von Energieeffizienz-Strategien Einsparungen zwischen 10 und 50 Prozent ihrer Energiekosten erzielen. Schrittweise in Energieeffizienz investieren Energieeffizienz-Maßnahmen sind in einem ersten Schritt nicht zwingend mit einem großen Mehrkostenaufwand verbunden. Zum Beispiel die räumliche Optimierung. Durch eine verbesserte Anordnung von Arbeitsplätzen und Maschinen lassen sich Platz und Transportwege einsparen. Einhergehend mit einer Verhaltensänderung, die notwendig ist, um die Ziele zu erreichen. Das setzt natürlich aufgeklärte Mitarbeiter:innen voraus. Als Unternehmensleiter:in sollte man darauf achten, dass das Personal dementsprechend sensibilisiert für das Thema ist. Je intensiver die gesamte Belegschaft in Energieeffizienz-Maßnahmen integriert ist, desto größer die Chance, dass sich Mitarbeiter:innen stärker einbringen. Das erhöht die Möglichkeit von Synergieeffekten, da die Mitarbeiter:innen ihre Sicht der Dinge schildern und sich breitere Lösungsvorschläge ergeben können. Wo es Einsparungspotenziale gibt Um langfristig wirklich große Effekte zu erzielen, wird man aber in der Regel um größere Investitionen nicht herumkommen. In sehr vielen Fällen lässt sich die Beleuchtung optimieren. LEDs sind energieeffizienter und haben eine längere Lebensdauer. Dadurch sparen sie Stromkosten. Sehr oft führt ein Energieaudit zu dem Schluss, dass ein Betrieb in energieeffizientere Maschinen investiert und umrüstet. Je mehr man auf Automatisierung und IoT (Internet der Dinge) setzen kann, desto größer ist der Effekt. Zugleich senken diese Investitionen nicht nur den Energieverbrauch, sondern auch die Fehleranfälligkeit, weil Automatisierungstechnologien und IoT die Prozesse auch überwachen können. Ein großes Einsparungspotenzial findet sich meist auch bei Betrieben, die in sanierungsbedürftigen Gebäuden untergebracht sind und durch Sanierung den Energieverbrauch reduzieren. Gleiches gilt für Technologien zur Rückgewinnung von Abwärme aus Prozessen oder Maschinen. Solche Bau- und Sanierungsmaßnahmen tragen zur Senkung des Gesamtenergiebedarfs bei. Förderungen nicht außer Acht lassen Viele Unternehmen sehen sich auch nach erneuerbaren Energien um. Der Fortschritt der Technologie ermöglicht den immer breiteren Einsatz von Solar- und Windkraft. Die Regierung bietet verschiedene Förderprogramme, um den Einsatz energieeffizienter Technologien zu unterstützen. Dazu gehören unter anderem Förderungen für den Einsatz von Photovoltaikanlagen, Heizungsmodernisierungen und Energiespeichersystemen. Fazit: Es muss gehandelt werden Unternehmer:innen, die nicht in Energieeffizienz investieren, riskieren, von Mitbewerber:innen überholt zu werden, die ihre Produktionskosten durch optimierte Energieverbräuche senken. Hohe Energiekosten können die Gewinnspanne erheblich verringern und die Preisgestaltung erschweren, was zu einem Verlust von Kund:innen führen kann. Zudem werden Unternehmen, die nicht nachhaltig wirtschaften, zunehmend von Verbraucher:innen und Geschäftspartner:innen gemieden, die Wert auf Umweltschutz legen. Letztlich könnte auch die Einhaltung zukünftiger Umweltauflagen kostspielig werden, wenn keine proaktiven Maßnahmen ergriffen werden. In einer Zeit, in der Innovation und Nachhaltigkeit entscheidend sind, wird eine ausbleibende Investition in Energieeffizienz somit zum Hemmnis für langfristigen Erfolg. Weitere Tipps rund um das Thema Nachhaltigkeit und KMU mit dem Schwerpunkt Energiewende finden Sie in unserem Nachhaltigkeitsguide. NachhaltigkeitOfficeUmwelt 0 FacebookTwitterLinkedinEmail voriger Beitrag SEO bei Social Media für mehr Reichweite nächster Beitrag Zahlen & Daten der Wirtschaft Ähnliche Artikel 88 Prozent der heimischen Unternehmen setzen auf Nachhaltigkeit 24.07.2024 Die richtige Immobilie 08.07.2024 Der Weg zum klimaneutralen Unternehmen 29.04.2024 Der Boom des E-Autos 18.04.2024 Green Events 18.04.2024 ESG und Berichtspflichten: Neuerungen 2024 für Unternehmen 12.02.2024 Die Energieeffizienz-Novelle 13.12.2023 Nachhaltigkeit im Job 13.11.2023 Vorteile der Kreislaufwirtschaft 13.10.2023 Nachhaltige Lieferketten 23.08.2023