Blogstart Unternehmer-Alltag In attraktivem Umfeld ist Personalmangel kein Thema

In attraktivem Umfeld ist Personalmangel kein Thema

von Redakteur
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Gute Mitarbeiter:innen zu finden und im Unternehmen zu halten ist für viele Betriebe eine der größten Herausforderungen. Die Bindung von Mitarbeiter:innen ist daher ein wichtiger Faktor für den langfristigen Erfolg eines Unternehmens. Aber wie schafft man einen Arbeitsplatz, an dem sich Mitarbeitende wohlfühlen, motiviert sind und sich bestmöglich mit dem Unternehmen identifizieren, sodass Personalmangel kein Thema mehr ist?

Vor einigen Jahren war die Bezahlung noch das ausschlaggebendste Argument, um Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in einer Firma zu halten. Drohten talentierte Fachkräfte abzuspringen, schraubte man am Gehalt und alles war wieder gut. So einfach ist das heutzutage nicht mehr. Die Bedürfnisse der Menschen haben sich verändert. Das Schlagwort ‚Work-Life-Balance‘ wird häufig strapaziert. Der Job muss sinnstiftend sein, Mitarbeitende möchten sich wertgeschätzt fühlen und die Identifikation mit den Werten des Unternehmens ist wichtiger denn je. Es braucht einigen Aufwand, damit Personalmangel kein Thema ist.

Ein Aufwand, der sich lohnt

Die Bindung von Mitarbeiter:innen gelingt nur, wenn man die Anliegen der Belegschaft ernst nimmt. Menschen, die sich mit dem Unternehmen verbunden fühlen, sind in der Regel motivierter, engagierter und bereit, sich für das Unternehmen einzusetzen. Wer mit Leidenschaft seinen Aufgaben nachgeht, ist meist auch energiegeladener und nicht so anfällig für Krankenstände. Das und die deutlich geringere Fluktuation von Mitarbeiter:innen sparen dem Unternehmen Geld. Insofern ist die Bindung von Mitarbeiter:innen ein wichtiges Werkzeug für den Unternehmenserfolg, weil sie direkten Einfluss auf die Produktivität, die Zufriedenheit der Mitarbeitenden und die Unternehmenskultur hat. 

Geschätzte Wertschätzung

Uns allen tut es gut, wenn wir für erbrachte Leistung gelobt werden. Das kann in vielerlei Hinsicht geschehen – begonnen bei der einfachen Danksagung über Bonuszahlungen bis hin zu Beförderungen. Spürt man, dass man von der Firmenleitung ernst genommen wird und gute Leistungen nicht einfach als selbstverständlich gelten, hat man wenig Bedürfnis das Unternehmen zu verlassen.

Gleichberechtigte Mitarbeiter:innen

Wertschätzung erzielt man auch, indem man Mitarbeiter:innen in Entscheidungsprozesse einbindet. Stehen Veränderungen an, wie etwa die digitale Transformation, dann ist wichtig, dass das Management nicht einfach über die Köpfe hinweg entscheidet, sondern die Meinung der Belegschaft einholt. Dadurch ergibt sich auch eher die Chance, kritische Stimmen einzufangen und eventuell mit Aufklärungs- und Überzeugungsarbeit die Einstellungen der Mitarbeiter:innen positiv zu verändern. Ohne die Einbindung würde man solche Menschen verlieren.

Wir-Gefühl stärken

 Dieses ‚Wir-Gefühl‘ lässt sich mit zahlreichen Initiativen stärken, wie zum Beispiel gemeinsame Freizeitaktivitäten, in denen die Gruppendynamik gefestigt wird. KMUs haben hier häufig einen Vorteil, weil die Strukturen schlanker sind und man sich rascher wie in einer Familie fühlt.

Nicht auf der Stelle treten 

Menschen brauchen Perspektiven. Unternehmen, in denen es für die Belegschaft die Möglichkeiten zur beruflichen Entwicklung und Weiterbildung gibt, werden Mitarbeitende deutlich stärker an sich binden. Je individueller die Entwicklungsmöglichkeiten auf die einzelnen Menschen eingehen und spezielle Fähigkeiten fördern, desto stärker ist die Bindung ans Unternehmen, weil man nicht nur eine Nummer im gesamten Entwicklungs- und Weiterbildungssystem ist, sondern man mit seinen eigenen Qualitäten hervorsticht. 

Mehr Gehör bei Karrierewünschen 

Zu beachten gilt es auch, dass Karrieren nicht zwangsläufig immer vertikal verlaufen müssen. Viele Personen sind auch mit vertikalen Karrieren ans Unternehmen zu binden, weil sie einen beruflichen Wechsel innerhalb desselben Levels genauso befruchtend empfinden wie den klassischen Karriereaufstieg. Auch der Wunsch nach Teilzeit in verantwortlichen Positionen nimmt zu und hat großen Einfluss auf die Bindung von Mitarbeiter:innen.

Nicht auf die internen Talente vergessen

Bei der Nachbesetzung wichtiger Stellen in einem Unternehmen, engagieren viele Unternehmen gerne Headhunter, die nach den besten Fachkräften Ausschau halten. Dabei wird oft auf die internen Talente vergessen. Nicht selten haben Firmen die potentiellen Talente für freiwerdende Stellen in den eigenen Reihen. Es kann die Motivation der Mitarbeiter:innen stark heben, wenn sie wissen, dass sie innerhalb des Unternehmens aufsteigen können. Bei der Besetzung von Führungs- oder Expertenpositionen braucht es den Mut, nicht nur Young High Potentials anzusprechen, sondern auch lang dienende Mitarbeitende.

Kenne deine Mitarbeiter:innen

Voraussetzung dafür ist natürlich, dass man über die Stärken und Schwächen der eigenen Belegschaft Bescheid weiß. Nur dadurch ist man in der Lage, die Talente im Unternehmen optimal einzusetzen. Dazu gehört ein Talentmanagement, das fähig ist, eventuell verborgene Talente der eigenen Mitarbeiter:innen zu erkennen und diese Personen speziell zu fördern, um das Potenzial an die Oberfläche zu bringen. Dadurch ermächtigt man Mitarbeiter:innen, zukünftig auch andere Funktionen ausüben zu können, die für das Unternehmen wichtig sein können. Letztlich profitieren davon Belegschaft und Unternehmen.

Auf die Bedürfnisse eingehen

Die sogenannte ‚Work-Life-Balance‘ ergibt sich, wenn die Mitarbeiter:innen Job, Familie und Freizeit perfekt unter einen Hut bringen können. Hierfür eignen sich flexible Arbeitszeit- als auch Arbeitsplatzmodelle. Das bedeutet, dass sich die Belegschaft ihre Arbeitszeiten und den Arbeitsplatz bestmöglich an ihre individuellen Bedürfnisse anpassen kann. Zum Beispiel mit Teilzeitmöglichkeiten, Home-Office-Optionen und Coworking-Spaces.

Alle Generationen ins Boot holen

In vielen Betrieben agieren mehrere Altersgruppen. Ältere Mitarbeitende haben oft andere Vorstellungen vom perfekten Job und der Work-Life-Balance als junge. Hier lassen sich nicht alle Maßnahmen zur Personalbindung über einen Kamm scheren. Zum Beispiel bei der Integration von Digitalisierungstools in den Arbeitsalltag. Hier haben alteingesessene Mitarbeiter:innen oft andere Vorstellungen als die Next Generation.

Mit offenen Karten spielen

Es ist bitter, wenn man beim Tratsch am Gang über Gerüchte aus der Chefetage erfährt. Eine offene und transparente Kommunikation seitens des Managements schafft Vertrauen und stärkt die Bindung der Belegschaft an das Unternehmen. In einer offenen Unternehmenskultur gehen Mitarbeiter:innen eher auf das Management zu, wenn ihnen etwas am Herzen liegt. Letztlich kann diese offene Kommunikation präventiv wirken, erst gar keine Abwanderungsgedanken entstehen zu lassen.

Faires Gehalt ist die Basis

Zum Schluss müssen wir aber trotzdem nochmal aufs Geld zu sprechen kommen: Auch wenn die Bezahlung nicht mehr das allerwichtigste Argument für einen Arbeitsplatz ist, gehört es zur Wertschätzung, dass Mitarbeiter:innen für ihre Leistungen fair und gerecht entlohnt werden. Auch zahlreiche Anreizsysteme können zur Bindung von Mitarbeiter:innen beitragen, wie etwa Firmenbeteiligungen in Form von Aktien.

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