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COVID-19 – Was kommt nun?

von Redakteur
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Der Weg nach COVID-19: Jetzt ist es besonders wichtig, finanziell sicher dazustehen

Nach der Corona-Pandemie gibt es für jede Unternehmensform geeignete finanzielle Unterstützungen. Die Rückkehr der Wirtschaft in die „neue Normalität“ ist eine schwere. Nur wenige Branchen profitieren von der Corona-Krise. Die Mehrheit der heimischen Betriebe bemüht sich, bei der Jahresbilanz nach COVID-19 mit einem blauen Auge davonzukommen. Bei vielen Firmen haben sich die Auftragslage und die Arbeitsstruktur verändert. Betriebe mit hoher Eigenkapitalquote stecken mögliche Umsatzausfälle und einen stockenden Neustart leichter weg. 2020 steht für viele Unternehmen im Zeichen der Existenzsicherung. Dazu bedarf es finanzieller Unterstützungen vonseiten des Staates und der Banken. Außerdem ist es wichtig, dranzubleiben und positiv nach vorne zu blicken.

Leichter über die Runden kommen

Das Finanzministerium hat für Unternehmen aller Größen eine Reihe von steuerlichen Entlastungen entworfen. Gerade beim Wiederhochfahren der Wirtschaft ist es für Unternehmen wichtig, dass sie zahlungsfähig bleiben. Da hilft es, wenn heuer die Vorauszahlungen für Einkommens- oder Körperschaftssteuer herabgesetzt werden. Im Prinzip ist es möglich, bis auf Null herabzusetzen – je nach aktueller wirtschaftlicher Situation und Gewinnerwartung des Unternehmens. Damit Firmen, die derzeit nicht liquide sind, nicht unnötig in finanzielle Not geraten, ermöglichte das Bundesministerium Zahlungserleichterungen in Form von Stundungen und Ratenzahlungen bis Ende September. Darüber hinaus sind Bonuszahlungen und Zuwendungen bis zu einer Höhe von 3000 Euro, die zur Bewältigung der Corona-Krise dienen, steuerfrei.

Alle ins Boot holen

Auch Start-ups werden nicht im Stich gelassen, denn für sie gibt es einen eigenen COVID-Start-up-Hilfsfond, der Zuschüsse auf private Investments erlaubt. Die Zuschüsse sind nur dann zurückzuzahlen, wenn sie in den darauffolgenden zehn Jahren durch einen Jahresüberschuss gedeckt sind. 

Überbrückungsgarantien nach COVID-19, um liquide zu bleiben

Die Überbrückungsgarantie des Austria Wirtschaftsservice (aws), der Förderbank der Republik Österreich, ist ein elementares Instrument des COVID-19-Hilfspakets der Bundesregierung. Es gibt Unternehmen die notwendigen Sicherheiten, um einen Betriebsmittelkredit bei einer Bank zu erhalten. Die aws Überbrückungsgarantien sollen die Liquidität der Unternehmen stärken. Angeboten werden drei Garantie-Varianten mit jeweils fünf Jahren Laufzeit. Alle drei gut geeignet für Einzelunternehmen (EPU) sowie Klein- und Mittelbetriebe (KMU).

Die Basis-Variante bietet 90 Prozent Garantiequote und eine Kredithöhe von bis zu 27,7 Millionen Euro, dabei steigt das Garantieentgelt von 0,25 Prozent im ersten Jahr auf 0,5 Prozent im zweiten und dritten Jahr und auf 1 Prozent ab dem vierten Jahr Laufzeit. Eine Kleinkredit-Variante mit bis zu einer halben Million Euro mit 100 Prozent Garantiequote ist damit auch für Start-ups eine gute Wahl. Das bedeutet, dass der aws bei Krediten bis zu einer halben Million Euro hundert Prozent der Sicherheiten übernimmt. Das Garantieentgelt entfällt. Bei dieser Variante ist eine verpflichtende tilgungsfreie Zeit bis 1.1.2021 vorgesehen. Dritte Variante ist die sogenannte „De-minimis“-Variante mit 80 Prozent Garantiequote. Hier gibt es weder eine Zinssatzobergrenze noch ein Garantieentgelt. 

Volksbank erlaubt Aufschub auf Kredite

Die Volksbank gewährt seinen Kunden Stundungen auf fällig werdende Rückzahlungen, Zins- und Ratenzahlungen bis Ende Oktober. Gleichzeitig verlängert sich die Laufzeit des Kredits im Ausmaß der Monate, die gestundet werden. Zudem soll es vom Wirtschaftsministerium ab 1. September eine COVID-19-Investitionsprämie geben. Vorgesehen ist ein einmaliger Zuschuss von sieben Prozent für Neuinvestitionen und 14 Prozent für Neuinvestitionen in Klimaschutz, Digitalisierung, Gesundheit und Life-Science. Die Zeit bis zur Antragstellung sollte man zur gewissenhaften Projektplanung und Finanzierungsabklärung nutzen, wobei die Volksbank-Kundenbetreuer jederzeit gerne hilfreich zur Seite stehen.

Eigenkapital für Fälle wie COVID-19 stärken

Die genannten Garantien, Zuschüsse und Fremdfinanzierungen der Banken legen den Fokus auf kurzfristige Liquiditätssicherung. Aber man sollte auch längerfristig planen: Hier ist entscheidend, die Eigenkapitalfinanzierung an erste Stelle zu setzen. Unternehmer sollten aus der Corona-Krise lernen und die richtigen Schlüsse ziehen, um bei ähnlichen Ereignissen in Zukunft widerstandsfähiger zu sein. Die Stärkung des Eigenkapitals ist dabei eine der wichtigsten Erkenntnisse. Beratungen bei der Hausbank helfen bei der Erstellung von Liquiditätsplänen.

Exkurs Kreditlaufzeit

Welche Laufzeit passt zum Unternehmen?

Die Kreditlaufzeit bezeichnet den Zeitraum von der Auszahlung des Kredits bis zur vollständigen Rückzahlung. Die Laufzeit lässt sich an die individuellen finanziellen Möglichkeiten anpassen und beeinflusst die Kredit-Konditionen. Banken bieten meist lange Laufzeiten von einem Jahr bis zu zehn Jahren, bei Onlinekrediten maximal sieben Jahre. Bei kurzen Laufzeiten sind die Konditionen günstiger und das Ausfallsrisiko geringer, allerdings fällt eine höhere monatliche Rückzahlungsrate an. Daher ist ein Darlehen mit kurzer Kreditlaufzeit nur für Unternehmen geeignet, die finanziell eine hohe monatliche Belastung stemmen können. 

Vor- und Nachteile kurze Laufzeit:

+ niedrige Zinsen

+ geringere Gesamtkreditkosten

+ früher schuldenfrei

– höhere Monatsrate

Vor- und Nachteile lange Laufzeit:

+ niedrigere Monatsrate

+ eventuell Sondertilgungsrechte

– höhere Gesamtkreditkosten 

– höheres Kreditausfallsrisiko

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