Unternehmer-AlltagWirtschaft Mitarbeiter-Benefits als Win-win von Redakteur 03.08.2021 03.08.2021 5 Minuten lesen 983 Ein guter Arbeitgeber leidet nicht unter Fachkräftemangel Der Kampf um die besten Mitarbeiter am Markt wird immer härter. KMUs haben gegenüber großen Unternehmen häufig den Nachteil, dass sie keine riesigen Budgets verfügen, um zum Beispiel aufwendige Medienkampagnen zur Mitarbeiterwerbung zu starten. Dennoch gibt es viele gute Möglichkeiten der Employee Benefits, wie KMUs bei bestehenden und zukünftigen Arbeitnehmern punkten können. Mitarbeiter-Bindung wird immer wichtiger In der Vergangenheit hatten die meisten Unternehmen genügend Job-Bewerbungen und konnten aus einem Pool an Arbeitswilligen aussuchen. Heute ist das Bild oft ein anderes. Bewerber stellen höhere Ansprüche. Es sind verstärkt die Unternehmen, die sich um Fachkräfte bemühen müssen als umgekehrt. In einem ersten Schritt muss man die Talente an Bord bringen. Nicht minder wichtig ist aber, dafür zu sorgen, dass die Fachkräfte dem Unternehmen erhalten bleiben. Mit steigendem Konkurrenzdruck erhält die Mitarbeiterbindung einen höheren Stellenwert. Viele Führungskräfte glauben, dass ein gutes Gehalt und eine renommierte Firmenmarke am ausschlaggebendsten sind. Doch in Zukunft müssen Unternehmen wesentlich mehr bieten, um als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen zu werden. Genau darin liegen für KMUs die großen Chancen, sich die besten Talente zu angeln. Geld ist das eine, Wohlfühlen das andere Viele KMUs kämpfen in Zeiten der Corona-Pandemie wirtschaftlich ums Überleben. Mitarbeitern höhere Gehälter zu bezahlen oder neue Mitarbeiter mit lukrativen Löhnen zu locken, ist schlichtweg unmöglich. Diesen Betrieben sei gesagt, dass sie dennoch optimistisch in die Zukunft blicken können. Natürlich spielt der Gehaltszettel nach wie vor eine gewichtige Rolle. Mindestens genauso wichtig ist aber, dass das Betriebsklima passt. Mit Zunahme des Nachhaltigkeitsbewusstseins steigt auch die Sehnsucht nach sinnstiftender Arbeit. Aus Umfragen geht hervor, dass immer mehr Menschen bereit sind, Abstriche beim Verdienst zu machen, wenn der Job Spaß macht und zur sozialen Verantwortung beiträgt. Mitarbeiterbindung verlangt somit auch, dass ein Unternehmen klar kommuniziert, für welche Werte es steht. Ehrliche Arbeitgeber und transparente Kommunikation In vielen Employee Branding Ratgebern ist zu lesen, dass man sich bei den Werten von der Masse abheben muss. Tatsächlich fällt auf, dass viele Betriebe in ihren Unternehmensauftritten austauschbar sind. Allerdings darf man nicht krampfhaft nach Originalität suchen. Bei der Werte-Präsentation haben viele Unternehmen nur die Außenwirkung im Blick und vergessen, ihre eigenen Mitarbeiter anzusprechen. Entsprechen die kommunizierten Werte nicht den Tatsachen, werden Erwartungen enttäuscht. Das Bild, das man nach außen trägt, muss stimmig sein. Bei den Werten dürfen sich Unternehmen durchaus ähneln. Ausschlaggebend ist, dass sich die Mitarbeiter mit dem Unternehmen identifizieren. Employee Branding verlangt Ehrlichkeit und Transparenz. Ehrlichkeit inkludiert u. a., dass zum Beispiel Versprechen eingehalten werden. Etwa, wenn für wirtschaftlich bessere Zeiten Beförderungen in Aussicht gestellt werden. Mitarbeiter erwarten sich Benefits Um sich als attraktiver Arbeitgeber zu positionieren, können KMUs mit Mitarbeiter-Benefits punkten. Vor allem in den Bereichen Weiterbildung, Gesundheit und Altersvorsorge lassen sich viele Services integrieren. Unternehmer, die ihren Mitarbeitern kontinuierlich Kompetenz-Erweiterungen in Form von Schulungen, Workshops, Seminaren usw. in Aussicht stellen, stehen hoch im Kurs. Manche Unternehmen werden innerbetriebliche Weiterbildungen anbieten können. Aber auch jene, die dazu nicht in der Lage sind, haben Handlungsspielraum. Zum Beispiel durch die finanzielle Unterstützung bei externem Studium. Es kann auch genügen, Mitarbeitern die Chance zu geben, Studium, Job und Familie unter einen Hut zu bringen. Beispielsweise mit flexiblen Arbeitszeitmodellen. Die Möglichkeit für Mann und Frau, Bildungskarenz in Anspruch zu nehmen, gilt als äußerst geschätzt. In den USA ist es üblich, dass bei den Gehaltsverhandlungen auch das Thema Altersvorsorge integriert wird. Die betriebliche Vorsorge ist in Österreich noch stark unterrepräsentiert. Eine bevorstehende Inflation erhöht die Attraktivität solcher Vorsorgemodelle. Mitarbeiter suchen neben dem klassischen Gehalt alternative Methoden, um sich finanziell abzusichern. Auch zusätzliche Versicherungspakete werden als Benefits akzeptiert. Wertschätzung der Mitarbeiter Wie wichtig einem Betrieb der einzelne Mitarbeiter ist, zeigt sich in den individuellen Sozialleistungen. Hier gibt es viele Möglichkeiten, dem Arbeitnehmer Wertschätzung entgegenzubringen. Zum Beispiel durch die finanzielle Übernahme der Transportkosten, zur Verfügung Stellung moderner Arbeitsutensilien, Kinderbetreuungen bis hin zu diversen Sportangeboten. Im Umfang der Employee Benefits befinden sich auch immer häufiger Vergünstigungen auf diverse Produkte wie zum Beispiel Rabatte auf eigene Produkte oder Gutscheine für Restaurant, Kino, Fitnesscenter. Letztlich sorgen diese Benefits dafür, dass sich die Arbeitnehmer wohler fühlen. Physische und psychische Gesundheit steigen. Die Gefahr von Burn-out wird reduziert. Wird die Work-Life-Balance des einzelnen Mitarbeiters gehoben, wirkt sich das positiv auf das Arbeitsverhältnis aus. Beide Seiten profitieren: Arbeitnehmer und Arbeitgeber. Mitarbeiterbedürfnisse wahrnehmen Für jeden Mitarbeiter können es andere Benefits sein, die den entscheidenden Unterschied ausmachen. Aber es gibt einige, die in Zukunft als selbstverständlich angesehen werden und somit State-of-the-art sein sollten. Einer davon ist Barrierefreiheit. Damit demonstriert ein Betrieb, dass man allen Zielgruppen gegenüber aufgeschlossen ist. Ein anderer Aspekt kann ökologische Themen betreffen. Vor allem die Next Generation erwartet sich, dass sich der Betrieb um einen möglichst geringen Öko-Fußabdruck bemüht. Unternehmen könnten dafür sorgen, dass ihre Mitarbeiter mit elektrisch betriebenen Fahrzeugen unterwegs sind. Fazit: Attraktivität spricht sich herum KMUs sollten ihre Vorteile gegenüber Konzernen ausspielen. Die familienähnlichen Strukturen schaffen eine gute Basis für ein angenehmes Arbeitsklima. Oft sind es Kleinigkeiten, die die Stimmung heben. Entscheidend ist, wie man aktuelle und künftige Mitarbeiter anspricht. Ein Unternehmen, dem das Wohlergehen der Mitarbeiter am Herzen liegt, wird keine Schwierigkeiten haben, auch in Zukunft ausreichend Job-Kandidaten anzuziehen. Zufriedene Mitarbeiter bringen dem Unternehmen Loyalität entgegen. KMUs ersparen sich teure Imagekampagnen, denn die Mitarbeiter tragen mit Mundpropaganda das gute Bild einer Firma nach außen. Employer BrandingMitarbeiterMotivationRecruiting 0 FacebookTwitterLinkedinEmail voriger Beitrag Bitte einsteigen: Die digitale Konnektivität nächster Beitrag Homeoffice 2.0: Ein Detailblick auf die „Neue Normalität“ Ähnliche Artikel Konfliktstrategien 28.10.2024 Teilzeitbeschäftigung in Österreich 03.09.2024 Umgang mit Konflikten im Job 01.07.2024 Steuerfreie Mitarbeiter-Benefits: Die Vorteile nutzen 10.06.2024 Arbeitszeugnis: Wichtige Regeln bei der Erstellung 10.05.2024 Flexible Arbeitszeitmodelle 11.03.2024 Talente rekrutieren 08.03.2024 In attraktivem Umfeld ist Personalmangel kein Thema 29.11.2023 Nachhaltigkeit im Job 13.11.2023 Österreichs schnellster Jugendlicher 02.08.2023